Nick Hellfort - The Mask Within

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VÖ: 01.03.2013
Bandinfo: Nick Hellfort
Genre: Progressive Power Metal
Label: Sonic Revolution
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Lineup  |  Trackliste

TOKYO BLADE und DOMAIN – Goldkehlchen Nicolaj Ruhnow hat sich neben seinen Hauptbands noch ein weiteres Betätigungsfeld und Standbein gesucht und NICK HELLFORT aus der Taufe gehoben. Seine Verpflichtung bei den britischen Haudegen TOKYO BLADE war schlussendlich auch der Hauptgrund, dass seine Sologeschichte ein ums andere Mal hintangestellt werden musste. Doch das Ganze sollte sich schlussendlich doch gelohnt haben…progressiv angehauchter Melodic-Powermetal von hoher Güte dringt von der ersten Sekunde an ins Ohr des Hörers. Der erste Blick auf die 58minütige Spielzeit lässt eigentlich befürchten, dass die meisten Songs sehr opulent geraten sind, was nicht zwingend ein Qualitätskriterium sein muß. Dass ausladend nicht zwangsläufig ausufernd oder indifferent heißen muß, beweist eben genau der Opener, der gleich eingangs ein Prachtstück dieser Debut-CD darstellt. „Temple Of Kings“ bringt die Essenz des Albums gleich auf den Punkt. Feine Gitarrenarbeit verwöhnt das Ohr, ohne es zu überstrapazieren. Hartes Riffing durchschneitet unvermittelt die mit schönen Melodiebögen ausstaffierten Songs. Anspruchsvollere Songstrukturen werten das Melodic- und Power-Spektakel auf und machen „The Mask Within“ zu einem aufregenden, nie langweiligen Hörerlebnis, geschickte Tempovariationen, hochtönige Gesangseinlagen und fordernde, aber niemals ÜBERfordernde Songideen und Rhythmswechsel sorgen für den Rest auf diesem zünftig produzierten Schmuckstück.

Das – nur ohrenscheinlich – wie mit weiblicher Gesangsbeteiligung klingende „Fame Is Just A Whore“ schlägt in eine ähnlich einprägsame Kerbe. Vor allem das ruhiger gehaltene „For All Time“ verblüfft mit jazzigen Elementen und Gesangsexperimenten, ansonsten dürfen die Gitarren recht knackig braten (z.B. „Perception“). Dem Mainman Nicoly Ruhnow hat dabei Lady Catman, dem einen oder anderen als Ex-Mitglied der APOKALYPTISCHEN REITER bekannt, unter die Arme gegriffen, die für die gesamte Saitenarbeit und zum Teil für die orchestralen Teile und für´s Co-Writing verantwortlich zeichnet, mittlerweile aber nicht mehr an Bord zu sein scheint. Neben der tollen Gesangsleistung von Frontmann Nic Ruhnow setzt dem Ganzen dann noch „Journey Throu’ A Cup Of Tea“ das Krönchen auf, das am Ende noch ein proggiges Intermezzo entfacht, bei dem gekonnt aufgespielte Jazz-Strukturen von amtlichen Riffs durchzogen werden. Die beiden Bonustracks aus einer früheren Bandphase fallen sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich ein wenig ab, machen gleichzeitig aber auch die Klasse und Qualität des restlichen Albums klar. Die Debut-CD ist ein Gustostückchen für Melodic-Prog-Power-Fans, abwechlungsreich, teils auch überraschend und trotz der Länge des Albums nie langweilig oder konfus, sondern vielmehr eine packend-aufregende und auch kurzweilige Soundreise.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (01.09.2013)

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