RedGodDawn - H.O.M.E.

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VÖ: 00.00.2012
Bandinfo: RedGodDawn
Genre: Modern Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Stormbringer.at bekommt mindestens 50, manchmal deutlich mehr, Alben pro Woche zu Rezensionszwecken zugesendet. Mal als physische CD, meistens aber als Downloadlink über verschiedenste Plattformen.

Ich, der Chef und Reini nehmen diese Veröffentlichungen in unseren PromoPool auf und dann harren diese gespannt, ob sich eine Kollegin oder ein Kollege der Scheibe annimmt. Und wie ihr Euch vorstellen könnt, rutschen da immer wieder Veröffentlichungen einfach durch.

So geschehen beim Debütalbum "H.O.M.E." der Berliner Modern Death/Thrasher von RedGodDawn. Ein Jahr nach der Veröffentlichung wurde ich durch eine Nachfragemail der Band auf das Album aufmerksam gemacht und habe es als mir selbst als Aufforderung hergerichtet, ein Review darüber zu verfassen.

Gegründet wurde die Band unter dem Namen ANIMASOLA. Seit 2009 heißt man nun eben so, wie man jetzt heißt. Diverse Wechsel in der Übertrittszeit und schon gab es 2012 das Debüt "H.O.M.E.".

Für eine Eigenproduktion klingt das Geschoß erstaunlich kräftig, das Schlagzeug dynamisch, der Bass mit verspielten Linien präsent und die Gitarren heavy aber nicht zu laut (ihr wisst, der Dynamik wegen). Sogar die Stimmen und Backgrounds funktionieren schön transparent.
Wo wir grad bei der Stimme sind, das core-lastige Gebrüll ist nicht ganz meins und für mich ganz klar die Schwachstelle des Albums, zu eindimensional und zu gepresst den Rest der Musik überdeckend. Nicht mein Highlight des Albums.
Stimme, der zweite Teil: die Klarstimme von Steven ist ganz klar der Höhepunkt des Albums (zwei Seelen wohnen scheinbar, ach, in seiner Brust), damit veredelt er einen Song wie „Oblivion“. Durch die Stimme wird dieser Song zu einem absoluten Höhepunkt des knapp 35 Minuten langen Gefährts.
Bei genau diesem Song ist auch der treibende Beginn gelungen, bald mündet er in ein verspieltes, vertracktes Intermezzo und überlässt dann einer entspannt gesungenen und gespielten Strophe das Feld.
Noch einmal: sehr starker Song! Gäbe es noch so etwas wie Singles, "Oblivion" wäre DER Kandidat für eine Singleveröffentlichung.

Interessant sind auch die vielen polyrhythmischen Einwürfe die vor allem vom Schlagzeuger Tobias Junghannß geliefert werden. Exemplarisch sei hier der Titeltrack "H.O.M.E." erwähnt indem der Gute alles zerlegt. Auch hier wieder ein kluger Songaufbau mit lässigem Refrain.

Für ein Debütalbum ist "H.O.M.E" mehr als gelungen, der Core-Gesang ist Geschmacksache, die Teils etwas aufgeregt gespielten, "progressiveren" Parts müssen mehrmals gehört werden um hängen zu bleiben. Aber für ein solch herbes Album gibt es sehr viele, sehr eingängige, klug komponierte Songs, die auf eine Hörerschaft warten, die nicht nur den großen Namen hinterher läuft sondern auch dem Untergrund eine Chance gibt.

Hier ist sie also, die Chance!






Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (02.09.2013)

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