Koroded - Dantalion

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VÖ: 27.09.2013
Bandinfo: Koroded
Genre: Metalcore
Label: Noizgate Records
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Lineup  |  Trackliste

Nachdem sich die Truppe KORODED aus Deutschland Ende 2010 dazu entschlossen hat, einen Neustart hinzulegen, war das Aufhorchen groß in der Metalcore-Szene. "The Absurd Beauty Of Being Alone" gehört heute noch zu einer der wegweisendsten Platten im gesamten Metalcore-Bereich und auch die nachfolgende Scheibe "To Have And To Unhold", die 2013 einen Re-Release erhalten hat, begeisterte Presse und Fans gleichermaßen. Nun kehren KORODED mit ihrem neuen Werk "Dantalion" zurück.

Welche Richtung streben die Jungs von KORODED mit dem neuen Werk an, wie klingt das Ganze? Man hat das Gefühl, als wäre die Band nie auseinandergegangen, denn schon beim Intro, das den Albumtitel verkörpert wird deutlich, dass der Sound 1:1 den vorangegangenen Platten der Band nachempfunden ist. Wuchtige Gitarren, düstere Atmosphäre und relativ dominante Drums. "Kill Buddha" ist dann der erste Song, der Jan Röder nach all den Jahren erneut als Fronter der Band in den Vordergrund stellt. Stimmlich hat er nichts verlernt, weil ich mich als alter Fan der Band sofort "heimisch" gefühlt habe. Die Nummer bewegt sich zwar relativ schleppend vom Tempo her, wummst aber ordentlich vor sich hin und stellt den brutalen Strophen einen sehr melodischen Refrain zur Seite. Der Anfang ist also gemacht!

"Phobos" drückt etwas mehr auf die Tube, unterscheidet sich ansonsten aber kaum bis gar nicht vom Opener und versucht auch gar nicht erst, sich stilistisch ein stückweit auszuweiten. Hier wird für mich aber zumindest schon ein wenig deutlich, dass mir die Magie der vergangenen Platten ein wenig fehlt. Songs wie "Slice My Skin" haben mich damals richtig aus dem Sessel gehauen, trafen auf den Punkt genau und kamen eben auch sehr eigenständig daher. Was die Eigenständigkeit angeht, ist der unverkennbare Sound von KORODED wie gesagt nach wie vor vorhanden, aber auch bei den folgenden Stücken "Ira" und "Fifteen And One" wird deutlich, dass das gewisse Etwas ein stückweit abhanden kommt. Qualitativ haben wir es hier weiß Gott nicht mit Trash zu tun, aber mir fehlt hier einfach etwas...

Spätestens bei "Jim Jones" macht sich dann auch irgendwo Enttäuschung breit, da der Song sich zieht wie Kaugummi und für mich persönlich das vermissen lässt, was die Band damals so groß gemacht hat. KORODED klingen vom SOUND her nach wie vor so, wie man sie kennt, aber die Magie der alten Songs will hier einfach nicht aufkommen. Keiner erwartet, dass man das gute alte Material kopiert, aber die Truppe versucht ja, sich treu zu bleiben, nur die Songs wollen teilweise einfach nicht zünden. Kein Song ist wirklich schlecht, aber keine Nummer haut mich aus dem Sessel.

KORODED haben nach all den Jahren nichts verlernt, aber mit "Dantalion" zeigt sich, dass es nach einer gewissen Pause doch nicht so einfach ist, eine neue Platte zu kreieren, die alten Fans wie mir zu 100 Prozent zu gefallen weiß. Vielleicht brauchen die Jungs da noch eine gewisse Anlaufzeit, aber ich möchte die Platte auch gar nicht schlechter darstellen als sie ist. Der Sound ist auch jetzt noch sehr eigen und unverkennbar, die Songs können durchaus was, lassen aber eben das vermissen, was mich bei Platten wie "t.a.b.o.b.a." wirklich gefesselt hat. Fans sollten natürlich mal reinhören, aber ob es für mehr als ein "nette Platte" reicht, wage ich zu bezweifeln.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Sonata (21.09.2013)

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