GUIDELINE - Scars and Stripes

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VÖ: 18.05.2013
Bandinfo: GUIDELINE
Genre: Rock
Label: office4music.com
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Lineup  |  Trackliste

Das Debütalbum "Traveler On Midway" der Welser Stoner-Rock-Band GUIDELINE zählt für mich zu den besten CDs, die jemals in Österreich veröffentlicht wurden, weshalb sie von mir eigentlich in Summe fünf Punkte verdient hätte. Die Ideenvielfalt und Eingängigkeit der Songs sucht auch auf ihrem Zweitwerk "Scars And Stripes" ihresgleichen. Auch wenn GUIDELINE ihrem Stil treu bleiben, wird Abwechslungsreichtum großgeschrieben. Die Gitarrenmelodien sind einfach fantastisch und sprühen nur so vor genialer Ideen, der Bass pumpt pure Energie und das kraftvolle Schlagzeugspiel trägt sein Übriges dazu bei, den Songs einen Soundteppich zu weben, auf dem der phänomenale Gesang von Kurtulus Cabuk thront.

Jeder Song besitzt ein prägnantes Gitarrenintro, manchmal wird schon, wie im Opener "Shake My Throne", im Vers Gas gegeben. Meistens bauen sich die Songs jedoch eher ruhig auf, bevor es über einen einprägsamen Pre-Chorus dann im Refrain richtig zur Sache geht. Sozialkritisch (und anti-amerikanisch) wird es dann beim titelgebenden "Scars And Stripes", auf den sich auch das geniale Frontcoverartwork bezieht. Nach einer kurzen Einspielung wird ein extrem groovendes Eingangsriff vorgelegt. Der Übergang von Vers zu Refrain geht mir aber ein wenig zu abrupt vonstatten. Nach einem Basslauf-Interlude setzt dann in der Bridge die Gitarre ein und baut zum totalen Riff auf. An dem darauf folgenden Gitarrensolo, wie an allen übrigen auf diesem Album, gibt es sowieso nichts auszusetzen.

"Home" ist einer meiner Favoriten, da die geniale Intromelodie noch lange im Ohr hängen bleibt. Besonders ist hier der Refrain hervorzuheben, da der Ausnahmesänger den Ton perfekt halten kann. Besonders der "Light My Way Back Home"-Teil ist hochgradig emotional und die "Desert Sand“-Passage erinnert mich ein wenig an einen ruhigen Anthony Kiedis.

"Rolling Train", der bereits schon als Preview zu hören war, beginnt sehr verhalten, bis der Song wieder mit einem fetten Riff loslegt. Und wenn das Schlagzeug ansetzt, dann geht‘s richtig ab. Der Song wird sicher ein Live-Hit und ich höre mich schon "Where Time Became The Master" mitsingen. Nach einigen weiteren gelungenen Songs beschließt dann das wunderschöne Instrumentalstück "Silhouettes" das Zweitwerk von GUIDELINE.

Man merkt definitiv das Herzblut im Songwriting, die fette Produktion und eine Änderung im Gesang – bei der Debüt-CD hatte ich des Öfteren Chris Cornell im Kopf. Vielleicht braucht es noch ein paar Anläufe oder Livekonzerte, damit die Songs so richtig ins Blut übergehen. Das erhoffte Gesamtkunstwerk ist es aufgrund meiner hohen Erwartungen leider nicht geworden, da mir unter anderem vergleichbare Hits des Debüts wie "Mr. Jay" oder "Into The Wild" fehlen. Ich tu mir echt schwer, hätte gerne fünf Punkte gegeben, aber es zündet nicht jeder Song und ein Langzeitentdeckungsfeeling hab ich leider auch nicht. Aber gute vier Punkte sind ehrlich verdient.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Florian Rosenberger (06.09.2013)

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