EMPYRIUM - Into The Pantheon

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VÖ: 30.08.2013
Bandinfo: EMPYRIUM
Genre: Dark Wave
Label: Prophecy Productions
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Lineup  |  Trackliste

EMPYRIUM tauchten irgendwann Mitte der Neunziger auf dem Radar der stiloffenen Metalgemeinde auf. Das Duo um Sänger Thomas Helm und THE VISION BLEAKs Markus Stock aka Ulf Theodor Schwadorf ist in gleicher Besetzung auch bei NOEKK aktiv und veröffentlichte unter dem Banner EMPYRIUM vier Studio-Longplayer. Das nach über 15 Jahren des Bestehens erste Konzert dieses Projekts wurde mitgeschnitten und wird nun den Fans zugänglich gemacht. Stattgefunden hat dieses für die Band bislang einzigartige und denkwürdige Ereignis anlässlich des Wave-Gothic-Treffens 2011 im Pantheon des Leipziger Volkspalastes. Unter der Mithilfe zahlreicher Mitstreiter aus dem näheren und weiteren Prophecy/Bandumfeld (u.a. Neige von ALCEST und Eviga von DORNENREICH) wurde ein tolles Livedokument produziert, das keinem NeoFolk/DarkWave-Freund entgehen sollte.

Die Protagonisten schufen an jenem Abend eine spezielle, eindringliche Live-Atmosphäre, deren Spirit auch eingefangen und auf Tonträger gebannt werden konnte. Und so umschmeicheln den Hörer elf Werke, welche die gesamte Veröffentlichungsbandbreite abdecken, was das Livealbum vor allem auch für Bandneueinsteiger interessant macht. Getragene Rhythmen, die berührend-melancholische Grundstimmung und die symphonische Orchestrierung erzeugen eine faszinierende, ätherische wirkende und dichte Stimmung. Dieser Livedreher hält eine Riesenportion instinktiver Gefühlsmusik bereit, die tiefer gräbt und in einem drinnen die fragilen und sensiblen Nervenstränge zu stimulieren vermag. Hier werden die Songs nicht nur gesungen und gesprochen, sondern auch geflüstert und gefaucht, sowie die Saiten der Akustikgitarren äußerst gemächlich und einfühlsam gezupft. Songs exemplarisch aus dem Gesamtkontext herauszureißen erscheint irgendwie unpassend, da man das Gefühl hat, dass alles in einem Fluss stattfindet, auch die beiden neuen Songs "The Days Before The Fall" und "Dead Winter Ways" fügen sich nahtlos ein.

Die anstehende Herbstdepression vor Augen umgarnen einen die traurig-schönen Melodien, welche durch die betörenden Klänge der sachte gestreichelten Geige noch zusätzlich getriggert werden. Hier flüstern die Winde, hier umschmeicheln einen die zarten Töne, oft beschleicht einen das Gefühl, einer Sakralmesse á la DEAD CAN DANCE beizuwohnen, bei der als Special Guests etwa MY DYING BRIDE in den Reigen miteinstimmen. Hier steht man knietief in den verzaubernd-wonnigen Gefühlswelten, welche an jenem außergewöhnlichen Abend kreiert wurden. Zusätzlich gibt es das Ganze auch noch samt optischer Perspektive, sprich das äußerst stilvolle und irgendwie intim wirkende Konzert ist als Package samt DVD/Blue Ray erhältlich.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (17.09.2013)

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