Hämatom - Alte Liebe rostet nicht

Deutschrock und -metalfans aufgepasst: Wer bis jetzt noch nichts von den Franken HÄMATOM gehört hat, der sollte spätestens jetzt die Ohren spitzen. Wer sich an den alten ONKELZ-Songs sattgehört hat, wer keine Lust hat, sich mit den Kontroversen um FREI.WILD zu beschäftigen, wer seine Deutschrockhymnen gerne mit der richtigen Dosis Arschtritt und Metal möchte, der braucht nicht länger suchen!

HÄMATOM generell als Trittbrettfahrer des momentan gängigen Deutsch-Rock-Hypes abzustempeln tut dem Schaffen der Jungs nicht recht. Denn keine der momentan boomenden Bands (zu denen man gerne noch BETONTOD, BROILERS etc. dazuwerfen kann) sind so arg im Metal verwurzelt wie HÄMATOM. Hört euch nur den Non-Album Track "Von der Wiege bis zum Grab" mit seinen wütenden Thrash-Riffs an und ihr wisst, was ich meine. Klar, textlich bewegt man sich zumindest auf dieser EP in ähnlich pathosgeschwängertem Fahrwasser und generell erfindet man das Rad nicht neu, aber solch einen Spaß beim Hören dieser Art Musik hatte der Rezensent schon lange nicht mehr. Das titelgebende "Alte Liebe Rostet Nicht" ist eine Hymne genau wie man sie sich wünscht. Beim RAMMSTEINigen NDH-Riff im Mittelpart ist aber anstatt Pogo ausschließlich Headbangen angesagt. "Fürchte dich nicht" erinnert vom Songaufbau schon eher an jüngere FREI.WILD-Sachen, eine Nähe zu den Südtirolern ist aber allein auf Grund des Signings auf derem hauseigenen Label Rookies & Kings nicht verwunderlich. Ein Duett mit Philipp Burger gab es in der Vergangenheit ja auch schon. Politische Kontroverse dürften hier dennoch nicht zu erwarten sein.

"Alte Liebe rostet nicht" stimmt unglaublich erwartungsvoll auf das neue Album "Keinzeitmensch" ein, welches in kürzester Zeit an dieser Stelle besprochen wird. Haltet euch bereit!