Avulsed - Ritual Zombi

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VÖ: 04.10.2013
Bandinfo: AVULSED
Genre: Death Metal
Label: MDD
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mit harten Klängen aus dem sonnigen Spanien wird man für gewöhnlich nicht überfüttert, aber neben den Grind-Legenden HAEMORRHAGE gibt es zumindest noch ein zweites Aushängeschild, das bereits seit mehr als zwei Dekaden auch international für Aufsehen sorgt: AVULSED. Die Death-Metal-Combo rund um Frontmann und Labelbesitzer Dave Rotten lärmt bereits seit 1991 durch die Szene und hat in dieser Zeit so manch aufsehenerregendes Album veröffentlicht. So vermischten die Jungs auf ihrer Compilation „Cybergore“ 1998 unter tosender Kritik Death Metal mit Techno, veröffentlichten wenig später mit „Stabwound Orgasm“ ein Manifest des perversen S&M-Death-Metals und knallten 2005 mit „Gorespattered Suicide“ ein immens durchdringendes Sensationswerk auf den Tisch, das völlig zu Unrecht nie über den Underground-Status hinauskam.

Getreu der eher gemächlichen Veröffentlichungspolitik gibt es nun mit „Ritual Zombi“ das lang ersehnte sechste Studioalbum nach vier langen Jahren Pause. Positiv ins Auge sticht schon anfangs das hervorragende, an allerbeste 90er-Jahre-DM-Zeiten erinnernde Cover-Artwork, das die morbid-menschenverachtende Fantasie gut beflügelt und einen ersten Ausblick auf die Songs gibt. Im Gegensatz zu den früheren Werken besinnen sich AVULSED im heutigen Zeitalter verstärkt auf den Einsatz von Melodien und Abwechslungen. So vermag schon das episch einleitende Intro „Dawn Of Apocalypse“ vollends überzeugen, „Dead Flesh Awakened“ ist gleich darauf ein erstes rumpeliges Highlight. Rottens tiefe Vocals und die hölzern-rohen Gitarren erinnern stärker denn je an die Elchtod-Szene. Dass Alleskönner Dan Swanö hier für den Mix zuständig war, hört man zu jeder Sekunde heraus.

AVULSED setzen auf „Ritual Zombi“ mehr denn je auf Atmosphäre und klassischen Death Metal skandinavischer Prägung. Besonders gut ins Ohr flutschen das behutsam aufbauende und hervorragend arrangierte „Horrified By Repulsion“, die alles zermalmende Schlachtplatte „Brainsuck“ mit angenehm erdigen Death’n’Roll-Vibes und der Groove-Banger „Cannivegan Corpse“. Immer mit dabei haben AVULSED schwedische Melodielinien und Variabilität. Die Spanier grenzen ihre Kompositionen nicht von Kapitel zu Kapitel ab, sondern verbraten innerhalb der einzelnen Songs unzählige Tempowechsel und bleiben gerade deswegen immer spannend und herausfordernd. Zudem ist die Produktion wirklich hervorragend gelungen und selbst die leichten Ausflüge in die eigene Gore-Vergangenheit können melodischer ausgerichteten Lunatics nichts anhaben. Zudem gibt’s noch ein durchaus bekömmliches DEATH-Cover („Zombie Ritual“) und – um das Zombie-Konzept perfekt abzurunden – Intro, Interlude und Outro. Vom besten AVULSED-Album mag ich trotz des hervorragenden Gesamteindrucks nicht zu sprechen, aber die Spanier reihen sich jedenfalls perfekt in die Riege der unzähligen DM-Superalben 2013 ein. Schön, dass die Jungs Spanien auch weiterhin souverän auf der Todesmörtel-Landkarte halten!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (27.09.2013)

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