Epysode - Fantasmagoria

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VÖ: 11.10.2013
Bandinfo: Epysode
Genre: Progressive Melodic Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Das Jahr 2013 schein ein äußerst gutes für Freunde von Prog-Rockopern zu werden: Neben Arjen Lucassen, der mit dem neuesten AYREON-Output "Theory of Everything" einen regelrechten Garanten für hochklassige Kost ins Rennen schickt, und auch dem österreichischen Überraschungs-Kracher "Jeremias" der heimischen Prog-Debütanten von CIRCLE OF ILLUSION gibt's auch Nachschlag des belgischen Projekts EPYSODE aus der Feder von Samuel Arkan, der erneut eine hochklassige Riege von Gastsängern und -musikern um sich geschart hat, um den Zweitling "Fantasmagoria" auf die Metal-Welt loszulassen.

Und dieses ambitionierte Unterfangen hat's in sich: Bereits mit dem Erstlingswerk "Obsession" aus dem Jahr 2011 konnte man einen mehr als beachtlichen Achtungserfolg einfahren, und bei "Fantasmagoria" legt man nun nochmals einen drauf. Interessant dabei ist, dass Samuel Arkan bewusst auf die ganz klangvollen Namen als Gastsänger verzichtet, die man sonst auf den "großen" Rockoper-Projekten wie AVANTASIA, AYREON und TIMO TOLKKI'S AVALON zu hören bekommt, und setzt stattdessen auf Mitstreiter aus der - polemisch gesprochen - zweiten Reihe, die aber in Punkte Können und Talent den "Großen" um nichts nachstehen, sondern - ganz im Gegenteil - durch EPYSODE nun auch einmal ein weiteres, beeindruckendes Forum geboten bekommen, um die Welt von ihren Künsten zu überzeugen.

Und so brillieren Gäste wie Henning Basse (ex-METALIUM, MAYAN) und Ida Haukland (TRIOSPHERE), die ganz besonders durch Vielseitigkeit und überraschende Stimmcharakteristik punkten kann, neben Tom Englund von EVERGREY, der wohl der bekannteste der teilnehmenden Sänger sein dürfte, und auch die Instrumentalfraktion, die unter anderem mit Beiträgen von Mike LePond (SYMPHONY X) aufwartet, kann uneingeschränkt überzeugen.

Songwriterisch setzt man auf nicht übertrieben vertrackte Kompositionen im Stile von neueren SYMPHONY X und vor allem THRESHOLD, mit deutlicher gelegentlicher KAMELOT-Schlagseite; und Tracks wie das atmosphärische "Venom" oder der fantastische Titeltrack "Fantasmagoria" sollten sowohl Fans von gediegener Prog-Kost als auch Freunde etwas geradlinigerer Melodic Metal-Songs begeistern, da auf ausufernde und wenig inspirierte Instrumentalparts und Solos weitgehend verzichtet und stattdessen möglichst songdienlich agiert wird.

Klar, "Fantasmagoria" wird mehrere Durchgänge benötigen, um sich endgültig im Gehörgang festzusetzen, und ganz ohne Längen kommen EPYSODE nicht durch, aber die runde Produktion durch Jacob Hansen, die durchwegs erstklassigen Gastsänger und das gefällige und interessante Songwriting machen diese zu einem absoluten Hörvergnügen. Nach dem starken Erstling überzeugen EPYSODE erneut auf beinahe voller Länge, und liefern mit "Fantasmagoria" definitiv eine der Prog-Metal-Überraschungen des Jahres! Hier sollte man auf jeden Fall reinhören; ganz großes Kino!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (13.10.2013)

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