Falconer - Northwind

Mathias Blad ist zurück! Hat der Mann des Musicals offensichtlich dem schwedischen Staatstheater den Rücken gekehrt. Johoo, dachte ich mir, nun wird wieder Folk Metal zelebriert. Weg von den unzureichenden Power Metal Eskapaden mit dem eierkneifenden Kristoffer Göbel Dödel. Mein Fazit vorweg: Glockenstimmchen weg, Power Eintopf noch hier.

Nach ein paar Runden im Player offenbart sich mir gar schröckliches: Da muss jemand den Drummer durch einen faden Drumsynthie ausgetauscht haben, so monoton wie der das runterrasselt. Aber was bleibt ihm anderes übrig, diese Songwürste zu unterteilen wurde ihm wahrscheinlich untersagt. Songwriter Stefan Weinerhall ist selbstredend über jedwede Kritik erhaben, er spielt zudem zur Rechten des allmächtigen Shreddergottes Jimmy Hedlund. Aber wirklich nur seines Spieles wegen, denn für diese kompositorischen Aufwärmübungen kann er doch nicht im Ernst Beifall erwarten? Strophe-Refrain-Strophe-gähn-Solo-Refrain. Pfft. Sogar das wäre zu verkraften, wenn wenigstens Mathias nicht versuchen würde so wiederlich süßliche Gesangslinien auf diesen Untergrund aufzutragen.

Schade, wenn man eine Überscheibe wie das selbstbetitelte FALCONER Debüt einspielt, dann muss man sich leider auch damit messen lassen, und so muss man hier eindeutig einen Daumen nach unten dranheften und in die unterste CD Etage ablegen. Es ist keineswegs der Sound oder die Spielweise die mich dermassen konsternieren, sondern das erschreckend austauschbare Songwriting. Vielleicht sollte man die Combo allesamt in ein Drachenboot stecken und damit die Syv Søstre in Norwegen runterstürzen lassen, damit sie wieder das Quentchen Nord Epik einbauen das wir so lieben und nicht klingen wie eine italienische Positronen Bombe.

Es gibt übrigens eine limitierte Erstauflage mit Bonus CD, also wenn jemand der Sammlertick befallen hat dann jetzt besorgen, für alle anderen ist Northwind vermutlich wie für mich gleichbedeutend mit einem lauen Spätsommerlüfterl.

Und nun hör ich Falconer die Erste.