Nuclear Aggressor - Condemned To Rot

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VÖ: 23.09.2013
Bandinfo: Nuclear Aggressor
Genre: Thrash Metal
Label: Punishment 18 Records
Lineup  |  Trackliste

Wer den Sound der ersten Thrash-Scheiben aus den 80ern noch im Ohr hat und sich nach den „guten alten Zeiten“ sehnt, für den gibt es eine gute Nachricht: NUCLEAR AGGRESSOR bringen mit „Condemned To Rot“ die klanglichen Anfänge des Thrash-Metals zurück und die Atmosphäre des Albums steht sicherlich in gewisser Nähe zu den Ursprüngen der Szene.

Zeit für Verschnaufpausen bieten sich eigentlich nicht. „Sudden Mütilation“ legt bereits das Tempo vor, an dem sich auch die restliche Platte orientiert. Wer ruhige, stampfende Rhythmen bevorzugt, der ist hier eindeutig fehl am Platz. Speed, Aggression, Biss und Tremolo dominieren die Stücke und hat man einen Moment der scheinbaren Ruhe, wie es bei „Praise To Insanity“ der Fall ist, so wird man dieser scheinbaren Pause gleich wieder entrissen, wenn es mit einem Schlachtschrei erneut ins hektische Instrumentalgemetzel geht.
Tatsächlich stellt „Praise To Insanity“ aber dann doch eine nette Pause zu einem sonst eher monotonen Ablauf da. „Ultra-Violent Nightmare“ führt dann allerdings gleich wieder zurück zum bereits bekannten Strukturgerüst. Auch „The Grave Awaits“ entpuppt sich als willkommene Abwechslung, jedoch kommt man schnell zum Schluss, dass die willkommene Abwechslung doch nur eine Sackgasse ist, denn die Langatmigkeit des Riffs ist eher kontraproduktiv. Es ist hier, wie bei mehreren Songs des Albums eine Art copy-past Mentalität gegeben. Man hat das Gefühl, die Riffs werden einfach aneinandergekoppelt, ohne wirklich Rücksicht auf einen sinnvollen, fließenden Groove zu nehmen.
„Condemned To Rot“ weist, als Abschluss des Albums, kaum mehr Neuheiten im Songwriting auf und auch harmonisch tauchen keine neue Verbindungen und Akkorde auf. Man bekommt, was man erwartet.

Die Ursprünge des Thrash-Metal und dessen Debütalben wie „Kill 'em All“, „Bonded By Blood“, „Show No Mercy“, „The Legacy“, „Pleasure To Kill“ usw. (man kennt all jene Namen, sie sind die Grundpfeiler der Thrash-Geschichte“) drängen sich einem doch irgendwie auf, wenn man ein paar Minuten in „Condemned To Rot“ hineinhört. Warum also doch eher harte Worte gegen die Jungs aus Görz? Die Anfänge des Thrash waren eine Kombination aus einzigartiger Mentalität und Situationen, die, wenn sie zu oft aufgewärmt werden, wie eine abgestanden-kalte Suppe, kaum mehr Geschmack haben. Es gibt kein Element des Albums, das auch nur irgendwie Erneuerungen bietet, alles in allem sind es monotone Schlagzeugbeats, vorhersehbare Riffs und und ein Sound, der tatsächlich an die 80er erinnert (was im Jahre 2013 allerdings nicht unbedingt positiv zu werten ist).
Manche mögen sich vielleicht aus Nostalgie mit „Condemned To Rot“ anfreunden können und andere wiederum ein Aufflackern des alten, „truen“ Thrash sehen, aber die Monotonie des Albums bleibt, was sie ist, ein Mangel an musikalischer Einsicht und Erfahrung.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Feanis (29.10.2013)

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