Godslave - In Hell

Artikel-Bild
VÖ: 27.09.2013
Bandinfo: GODSLAVE
Genre: Thrash Metal
Label: Day One Records
Lineup  |  Trackliste

Was da aus Saarbrücken anrückt, kann man kaum als leichte Kost abtun. Die Burschen von GODSLAVE versprechen 100% Thrash Metal und mit ihrem neuen Album „In Hell“ stehen die Chancen mehr als gut, dass sie dieses Versprechen auch halten.
Was sollte man über die Jungs wissen? 2008 gegründet, haben die Thrashheads bereits einiges hinter sich, unter anderem Support Shows für ANTHRAX, SODOM, EVILE, WARBRINGER, GAMA BOMB, WARBEAST, uvm.. Worum es GODSLAVE allerdings wirklich geht, ist, ohne Zweifel, guter alter Thrash. Wen interessieren biographische Kleinigkeiten, wenn es Bühnen zu erstürmen gibt und Headbanging am Tagesprogramm stehen sollte?

Dass die Saarbrückner nicht lange fackeln, machen sie vor allem musikalisch mehr als deutlich. Wer die erste Wucht vom Eröffnungstrack „Here Comes The Crew“ überlebt, der sieht sich bald mit „New Blood“ Aug in Aug. Dessen Beginn ist ,im Gegensatz zu „I.N.Rinc.“ umso stärker und bietet einen guten Start für den relativ soliden Song. „In Hell“ ist als triolischer Höllenritt ein würdiger Titeltrack, wenn auch das Solo etwas wirr erscheint und im Gegensatz zum relativ durchdacht wirkenden Rest des Stückes etwas Fehl am Platz scheint. „Pain Reaction“ präsentiert sich im Vergleich schwach, aber die Enttäuschung darüber ist kurz, da „This One Step“ dermaßen austeilt, dass andere Schwächen kaum wichtig zu sein scheinen. „Intermission Accomplished“ besitzt einige harmonisch interessante Akkordfolgen und der progressive Keyboardpart tut sein übriges, um den Song vom Rest der Scheibe abzuheben (tatsächlich würde ich ihn sogar als stärksten Song der Scheibe beschreien). Etwas enttäuscht wird man allerdings gegen Ende dann doch von „Not Saved But Avenged“, dass durch seine relativ schwache Struktur und fehlenden Highlights kaum überzeugen kann. Auch „I Am Legion“ kann seinem mächtigen Titel kaum gerecht werden (der Versuch ist durch schwere und bemüht epische Gitarrenparts zwar gegeben, aber leider geht das Ganze nicht so recht auf).

Die musikalischen 100% holen GODSLAVE aus ihren Songs dann doch nicht raus und zu bemängeln gäbe es genug. Zu sehr wird auf Genre-typischen Harmonien herumgeritten und Rhythmen bedient, die einem schon allzu geläufig sind.
Allerdings muss an dieser Stelle das große 'Aber' kommen, denn; um sie bei ihren eigenen Worten zu nehmen: „That the band was created to play live and they belong on stage!“ Wer auch immer die Wucht von „In Hell“ heil übersteht, wird diesem Satz seinen Wahrheitsgehalt zugestehen müssen. Wirkt das Album auch teilweise etwas langatmig und schwächelt ein wenig (die Songs sind zwar generell gut, aber die musikalischen Höhepunkte sind schnell aufgezählt), so kann man die Live-Atmosphäre des Materials fast fühlen und vor diesem Hintergrund, bietet „In Hell“ eine Basis für Konzerte, die ganze Landstriche zerlegen werden. Nach oben hin ist eine Steigerung wünschenswert, aber bis dahin hält „In Hell“ jeden Thrasher für einige Zeit über Wasser.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Feanis (26.10.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE