The Flower Kings - Paradox Hotel

FLOWER KINGS-Fans haben´s richtig gut. Mit der Präzision seines eigenen Metronoms veröffentlicht Roine Stolt mit seinen Co-Königen beinahe im Jahresrhytmus neues Material. Neun Alben, davon vier Doppelalben, in etwas mehr als 10 Jahren, dazwischen eine Handvoll Live-Scheiben. Fast möchte man von eine Veröffentlichungs-Overkill sprechen - wie gut, dass die Qualität dennoch kaum darunter leidet. Oder anders gesagt: wenn man eine FloKi-Platte kauft, weiss man ziemlich genau, worauf man sich einlässt. So auch bei "Paradox Hotel".

Dass Zweitstimme Daniel Gildenöw (PAIN OF SALVATION) die Blumenkönige ebenso leise wieder verlassen hat, wie er ihnen seinerzeit beigetreten war, ist zwar bedauerlich - war aber wohl vorhersehbar. Veränderungen gibt´s auch hinter der Schiessbude, wo Marcus Liliequist, der in der Vergangenheit unter anderem bereits auf den Soloplatten von Bodin und Stolt zu hören war, platzgenommen hat. Musikalisch gesehen, gibt es hingegen wenig Neues zu berichten. Das Album zieht einen lyrischen Vergleich des Lebens zu einem Hotelaufenthalt, was eine durchaus interessante Thematik ist. Dazwischen gibt es eine ganze Menge Retro-Prog, Zitate der ganz Grossen, wie YES oder PINK FLOYD und - sozusagen als Kontrast zum kitschig-süsslichen Kuschelkurs - mit "Bavarian Skies" so etwas wie eine kleine Provokation in Form von Ausschnitten einer Rede Hitlers.

Jene, denen die FOWER KINGS immer schon gefallen haben, werden sich "Paradox Hotel" mit Begeisterung gleich neben "Retropolis" ins Plattenregal stellen, wenngleich sich die Frage aufdrängt, ob eine gewisse musikalische Weiterentwicklung nicht vielleicht doch allmählich eine recht tolle Sache gewesen wäre.