CRYPTIC FOREST - Ystyr

Nachdem die Black Metaller CRYPTIC FOREST bereits vor zwei Jahren durch die Veröffentlichung ihrer spannenden Debüt-EP “Dawn Of The Eclipse” auf sich aufmerksam gemacht haben, legen die Musiker, die sich im vergangenen Jahrzehnt vor allem durch Veröffentlichungen ihres Folk Metal-Projekts FINSTERFORST einen Namen gemacht haben, nun mit ihrer ersten Full Length nach.

Nachdem mich die EP, insbesondere der Song “Tale Of Frozen Tears” doch sehr vorfreudig gestimmt hatte, muss ich leider gestehen, dass mich “Ystyr” ein wenig enttäuscht. Nicht wirklich qualitativ, denn die Herren verstehen ihr Handwerk zweifelsohne und gehen technisch versierter zu Werke als noch auf der EP. Doch hinterließen die markanten Riffs des EP-Tracks sogleich Eindruck und brannten sich in die Gehörgänge, so wirken die Songs auf “Ystyr” doch oftmals vergleichsweise blasser. Klar, das straighte, zuweilen an IMMORTAL erinnernde Riffing (extrem in “Creatures Of The Dark”) sitzt, die mal stampfenden, mal treibenden Drums sorgen für Dynamik und Abwechslung und auch an den harschen Screams lässt sich grundsätzlich nichts aussetzen. Doch einige Songs wollen einfach nicht zünden, hier und da hat sich Füllmaterial eingeschlichen und es fehlt “Ystyr” oftmals einfach an Wiedererkennungswert, Highlights und Atmosphäre.

Nicht allerdings dann, wenn die Herren mal einen Gang zurück schalten und ihren Stücke durch flächige Keyboards einen ordentlichen Schuss Epik verleihen, wie z.B. in “Throne Of Fire”, “Crown Of Ice” oder dem abschließenden “Creatures Of The Dark” geschehen. Dann entfaltet “Ystyr” eine wirklich bestechende Atmosphäre und hier liegt eindeutig Potenzial, das CRYPTIC FOREST auf späteren Alben hoffentlich intensiver ausschöpfen werden.