CIRCLE CREEK - Anger

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VÖ: 05.10.2012
Bandinfo: CIRCLE CREEK
Genre: Rock
Label: The Finest Noise
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Lineup  |  Trackliste

Kaum zu glauben, aber CIRCLE CREEK haben unlängst ihren 30. Geburtstag gefeiert. Bevor diverse pompöse Feiern im Sinne von Livekonzerten über die Bühne gegangen sind, haben sich die Steirer bereits 2012 daran gemacht, ein neues Studioalbum zu publizieren. „Anger“ heißt das gute Stück und manifestierte den Kultstatus, den CIRCLE CREEK in heimischen Landen genießen. Die Jungs können übrigens schon seit langem auf relativ konstantes Radio-Airplay bauen, was in der österreichischen Musiklandschaft beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Erfahrenheit und Credibility sind also vorhanden, nur der letzte entscheidende Punch zu einem Überflieger-Album internationaler Qualität will den Grazern nicht so recht gelingen.

Wie gewohnt wühlen sich CIRCLE CREEK lieber durch staubige Wüstenlandschaften als die feine Hochglanzklinge schwingen zu lassen. Die Gitarrenriffs der beiden Zirkelbach-Zwillinge Christian und Didier beinhalten eine kräftige Stoner-Edge und erinnern zu einem großen Teil an KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE und vor allem MONSTER MAGNET. Dadurch bleiben die Licks auch gut im Ohr hängen, leider mangelt es aber ein bisschen an den Stimmqualitäten. Die Vocals der Brüderherzen sind zwar sehr bemüht, es fehlt aber eindeutig am markanten, kratzigen Wiedererkennungswert eines Josh Homme oder Kurt Cobain. Musikalisch finden sich CIRCLE CREEK auch gerne im Grunge wieder, erreichen aber nicht die Rotzig- und Einzigartigkeit der amerikanischen Vorbilder.

Dem behäbigen Genre treu, werden die Songs der Grazer zumeist in Überlänge vorgetragen, was manchmal zu Langeweile führt. Vor allem das abschließende „Walk On“ wäre gerne eine Signature-Hymne, plätschert aber etwas zu zähflüssig vor sich hin. Andererseits haben CIRCLE CREEK aber auch einen Haufen feiner Melodien verbraten und überzeugen auf „Going Nowhere“, „U Cannot Keep It“ oder dem ungewöhnlich eingängigen „Fading Away“ mit kompositorischer Geübtheit. „Anger“ ist ein feines Lebenszeichen österreichischer Tonkunst, hätte ob der 30-jährigen Banderfahrung meiner Meinung nach aber auch etwas feuriger und zwingender ausfallen können. Herzblut und Freude am Spiel sind aber allgegenwärtig und das ist schön zu hören!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (16.11.2013)

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