VORGEHÖRT - DRAGONY "Legends" Listeningsession

Text: manfred
Veröffentlicht am 13.10.2011

Of Legends…

Das Erstlingswerk der Wiener beginnt mit einem kurzen, atmosphärischen Intro, bei dem Orgel und Streicher dominieren – ein standesgemäßer Einstieg in ein klassisches Power Metal-Album!

Burning Skies

Bereits der Opener stellt dann ein kleines Highlight des Albums dar: Denn bei der doch recht harten Nummer mit eingängigem Refrain hat auch PRIMAL FEAR-Fronter Ralf Scheepers einen Gastauftritt, und beeindruckt einmal mehr mit seiner markanten, kraftvollen Stimme als Ergänzung zum Sound von DRAGONY, der bereits hier durch ordentlichen Druck und klare Produktion überzeugt.

Land Of Broken Dreams

Weiter geht’s mit einem Song mit deutlicher HAMMERFALL-Schlagseite, der zunächst eher düster dahinstampft, aber dann im Refrain Mitsing-Qualitäten offenbart. Ein abwechslungsreicher Track mit vielen unterschiedlichen Parts und flotten Gitarreneinlagen.

Dragonslayer

Etwas geradliniger geht dann der „Dragonslayer“ zu Werke: Nach orchestralem Intro dominieren hier galloppierende Drums im Verse, ehe man in einen sehr epischen Refrain übergeht. Schönes melodisches Gitarrensolo im Mittelteil.

Wings Of The Night

Bereits von einer früheren Demoversion bekannt, unterstützt auch in der Albumversion wieder Tom Tieber von ECLIPTICA Sänger Siegfried hier an den Vocals. Das Duett ist als schneller Up-Tempo Powermetal-Song konzipiert und erinnert ein bisschen an STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA. Philip Porter von SIREN’S CRY steuert ein beeindruckendes Gitarrensolo bei.

Vaults Of Heaven

Ein bisschen progressiver geht es dann weiter mit einer Nummer, bei der drückendes Riffing im Verse dominieren, und der Refrain mit weiblicher Unterstützung an den Backing Vocals Vergleiche mit KAMELOT nahelegt.

The Longest Night

Ebenfalls bereits von früheren DRAGONY-Demos (damals noch als „THE DRAGONSLAYER PROJECT) bekannt, kann die Album-Version von „The Longest Night“ allerdings mit gelungenen weiblichen Guest Vocals von SIREN’S CRY-Sängerin Katarina Bilak überraschen, die den Refrains und vor allem dem epischen Mittelteil ihren Stempel aufdrückt. Eine sehr lange, dramatische Nummer mit vielen Orchesterparts – wohl das epische Kernstück des Albums!

Hero’s Return

Hier wird noch einmal die True-Metal-Keule geschwungen. Ein schneller Song mit interessantem Riffing und typischen HAMMERFALL-„Ohoho“-Chören im Mittelteil. Geht ziemlich nach vorne los!

The Ride

Eine Neuversion eines Songs, den Sänger Siegfried schon mit seiner ehemaligen Band ELEFTHERIA einmal als Demo aufgenommen hat, wobei die DRAGONY-Albumversion mit deutlich druckvollerer und sauberer Produktion punkten kann. Herausragend hier der Chor zu Beginn und im Refrain; das geht direkt ins Ohr! Dass ECLIPTICA-Gitarrist Van Alen (der übrigens ebenfalls damals bei ELEFTHERIA dabei war) noch das schneidende Solo beisteuert, ist dann noch eine schöne Draufgabe.

Alcador

Für mich schon jetzt das Highlight des Albums! Bombastischer Chor und Elemente von EDGUY, HEAVENLY und AVANTASIA, aber auch MEAT LOAF und JOURNEY im Verse und Pre-Chorus, dann noch ein durch orchestrale Keyboard-Parts ergänzter Mittelteil – auch der Song bleibt direkt im Gehörgang hängen, und stellt einen absolut gelungenen Abschluss des „regulären“ Albums dar.

Sparta (Elegy Of Heroes)

Der als Bonustrack bezeichnete, „echte“ Abschlusstrack des Albums ist laut Band deswegen ein „Bonustrack“, weil er inhaltlich nicht Teil der Fantasy-Story ist, die den restlichen Songs als Rahmen dient – denn hier geht’s, wie der Name nahelegt, um die legendäre Schlacht der Spartiaten gegen die Perser bei den Thermopylen. Der Song hat daher auch ein eigenes Intro spendiert bekommen, und präsentiert sich als eines der vertrackteren Stücke des Albums, das allerdings erneut mit einem mächtigen Chor im Refrain, stampfenden SABATON-Mittelteil und mit einem sensationellen Gast-Solo von SERENITY-Gitarrist Thomas Buchberger punkten kann.

Fazit: Die Jungs von DRAGONY legen mit „Legends“ ein überraschend starkes Erstlingswerk vor, das ich in der Form so nicht erwartet hätte! Viele eingängige Songs mit Refrains, die hohen Wiedererkennungswert haben und sogar nach dem ersten Höreindruck schon Ohrwurmqualitäten entwickeln, eine astreine, professionelle Produktion von Wild One Music und Mastering von Finnvox-Maestro Mika Jussila, und natürlich viele tolle Gastauftritte runden den sehr positiven Ersteindruck ab! Ein rundum gelungenes, starkes Debüt mit viel traditionellem Power Metal, das man im Auge behalten sollte, wenn es am 5. November dieses Jahres offiziell vorerst nur über die Band direkt erhältlich sein wird!


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