Flusensieb #21 – 10 mal Metal

Text: Jazz Styx
Veröffentlicht am 15.03.2018

Und wieder gibt es am All-u-can-Metal-Buffet zehn verschiedene Gerichte zur Auswahl. Vorspeisen sind der Pentagrammteller der Dunkelheit, die EP, die mit Experimental Progressive Rock Jazz nur halb beschrieben ist, und das anti-homöopathische Riff-Geballer. Im Hauptgang gibt es ein Statement für den Genreerhalt, gewichtig-ruhig-stilvolles Sterben, die Antwort auf SÓLSTAFIR und satanisches Zaubereigetrickse. Zum Nachtisch warten schließlich pompöse Epicness, Deichstimmung in Norddeutschland und depressiv-suizidale Friedhofsklänge. Viel Spaß!

 

DEVLSY – Private Suite

An vier der fünf Spitzen des Pentagramms aus Salz auf schwarzer Erde stehen die Begriffe Post-Black-Metal, Shoegaze, Black Metal und Blackgaze, aber eine Spitze bleibt frei. Drum herum stehen DEVLSY aus Litauen und versuchen, mit ihrem zweiten Album „Private Suite“ den Fan-Dämon zu beschwören. Düstere Gitarren, rohes Geknüppel und eine sich angenehm einfügende heisere Stimme schaffen einen starken Klang, aber leider spielen die atmosphärische Dichte und die emotionale Tiefe nicht in der ersten Liga. Trotz der sehr guten Hörbarkeit fehlt dem Machwerk auch nach mehreren Durchläufen der bleibende Charakter. Schade, denn die Ausgangslage ist hervorragend. (jazz)

 

A CUNNING MAN – To Heal A Broken Body

Nicht mehr ganz so alleine wie noch vor kurzem sitzen nun zwei gerissene Männer – das Projekt heißt dennoch weiter A CUNNING MAN und nicht Two Cunning Men – in Schottland und machen Musik. Offensichtlich hat aber auch Theo (der Neue) Ged (dem Alten) nicht gesagt, dass seine Klangäußerungen zu nonkonform wären, sodass die neue EP „To Heal A Broken Body“ ein noch skurrileres Machwerk wurde als die 2017er EP „Practical Applications Of Theurgy“. Irgendwo zwischen Experimental Progressive Rock Jazz und Avantgarde Power Metal Musical wird ein wirklich einzigartiges Hörerlebnis geschaffen. Dazu fehlt nur noch ein milder, aber feiner Speyside. Sláinte mhath! (jazz)

 

MASSIVE ASSAULT – Mortar

Pures Riff-Geballer brettern die Niederländer MASSIVE ASSAULT nun schon zum dritten Mal in voller Länge in die Hörmuscheln der Death-Metal-Fans. Kompromisslos, roh und in mittlerem Tempo weggegrunzt wie ein riesiges, fettes Wildschwein mit der Schnauze im Dreck. Melodien sind doch nur was für verhätschelte Hipster! Hits sind doch nur homöopathische Globoli und hier gilt es, einen Splitterbruch zu behandeln. Bleib weg mit dem Zuckerlutsch-Bullshit! Wenn hier was ausgependelt wird, dann bist das du! Da muss ordentlich Metall rein! Das geht natürlich auf Kosten des Wiedererkennungswertes. Scheiß drauf und ruiniere deine verdammte Nackenmuskulatur zu „Mortar“! (jazz)

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: DEMOTIONAL, DECAYING, KATLA., SATANIC WIZARD
Seite 3: STORMHOLD, ORANGE ATE KID, DEINONYCHUS


WERBUNG: Hard
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