Flusensieb #24 – Metal Speed Dating

Veröffentlicht am 08.06.2018

ESCAPE THE FATE – I Am Human

Post-Hardcore kann man ja alles nennen, was sich irgendwie aus dem Hardcore heraus entwickelt hat. Dann trifft dieser Begriff auch auf ESCAPE THE FATE zu. Präziser wäre allerdings wohl eine Einordnung zwischen Alternative Metal, screamoesken Metalcore und poppig-collegerockigem Punkrock. „I Am Human“ ist so eingängig, gefällig und unkompliziert, dass es beinahe ins Mainstreamradio Einzug erhalten könnte. Das ist keine gehässige Missgunst, sondern ein Wunsch! Denn die Nevada-Jungs fahren die angemetalte Rockschiene ausgezeichnet. Mal mehr Hardrock, mal mehr Ballade, mal mehr Pop-Punk, mal mehr Metalcore, mal mehr Soli. Vielseitig, fein, ausgewogen, aber sicher nichts für die Extremmetaller! (jazz)

 

BATTLESOUL – Sunward and Starward

Kommt her, Freunde, kommt her und staunet! Ich präsentiere euch etwas, das euch vor Faszination erschaudern oder euch mit verwirrten Blicken zurückschrecken lässt! Hier ist das neue Werk von BATTLESOUL! Wer sie sind und was sie machen? Das ist schwer zu sagen. Sie als eine extremere, melancholischere Version von AMON AMARTH, verfeinert mit einer Prise Avantgardismus und Exzentrik zu beschreiben, das trifft es wohl am besten. Wild, doch beruhigend. Verzweifelt, doch hoffnungsvoll. Technisch ausgeklügelt, doch getränkt in Chaos, das ist ihre Musik. Hört selbst hinein in dieses Stück abstrakter Kunst und entscheidet, was ihr davon haltet! (DC)

 

INSOLVENCY – Antagonism Of The Soul

Einer brüllt, einer singt klar, Instrumente spielen Metalcore, erlauben sich manchmal Ausflüge in metallischere Gefilde. Das klingt für dich nach schnödem Standard-Coregedudel? Dem kann ich nicht widersprechen. „Antagonism Of The Soul“ der französischen INSOLVENCY wird in der Masse ähnlicher Metalcorebands wohl untergehen! Schade! Warum schade? Weil sie sehr interessante Momente zu bieten haben, wenn sie dem Metalcore den Rücken kehren. Zwar sind auch die härteren der Shouts durchaus hörenswert, aber vor allem die Keyboardparts und anderen instrumentellen Exkurse machen richtig Spaß. Darauf ließe sich Großes aufbauen, wenn nur der Core um ein zweites Drittel zurückgeschraubt würde. (jazz)

 

MIST OF MISERY – Fields Of Isolation

Mit „Fields Of Isolation“ haben die schwedischen Black-Metaller MIST OF MISERY nicht nur einen zweiteiligen EP-Zyklus abgeschlossen, sondern auch eine Hommage an Keyboard-Klänge veröffentlicht. Damit zeigt die Band zwar, dass sie sich auch auf melodischen Sound versteht, macht auf lange Sicht aber doch den Eindruck, als würde sie sich hinter in die Länge gezogenen Harmonien verstecken. Damit sorgte sie bei mir für einen erheblichen Spannungsabfall, da der Black-Metal-Anteil gegenüber den einlullenden Tastenklängen viel zu kurz kommt. Die EP sollte mich eigentlich in eine Atmosphäre hüllen, die mich von der brütenden Hitze isoliert, versetzte mich jedoch lediglich in eine schläfrige Stimmung. (AO)


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: Mehr Metal!
Seite 3: Noch mehr Metal!


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