Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 29

Veröffentlicht am 03.08.2018


 

AEONNIHILATION  (Experimental/Death Metal, Steiermark)
 

Flood Of Ages

  • 1. Animus
  • 2. Unleashed Mind
  • 3. Seraphim
  • 4. Déjà-Vu
  • 5. Ouroboros
  • 6. Visions Of The Void
  • 7. Big Mama
  • 8. First Life
  • 9. Disfigured Beauty
  • 10. Sadistic White
  • 11. Flood Of Ages
     

Wir bleiben gleich im härteren Eck und holen uns aus Salzburg (irgendwo sprach man auch mal von der Steiermark...) mit AEONNIHILATION deftigen, teils technischen Death Metal, mit einer Prise ranzigem Grind und einem Schäuferl Deathcore. Die Produktion hallt vielleicht ab und an ein wenig und das etwas trockene Schlagzeug schaut bisweilen bei einem Tischtennisturnier vorbei, aber dafür reißen AEONNIHILATION mit einer Extraportion Experimentierfreudigkeit und technischer Stärke mit „Flood Of Ages“ ordentlich was an.

„Animus“ beginnt mit verstörenden Klängen und Stimmengewirr, ehe der Todesmetall-Hammer mit Wucht hernieder saust. „Seraphim“ knüppelt ordentlich feste dahin und überrascht mit geradezu wütenden dissonanten Klavier-Parts die einen starken Kontrapunkt zu den rollenden Riff-Walzen bieten, was auch im schleppend-brachialen „Déjà-Vu“ aufgegriffen wird. „Ouroborus“ überrascht mit getragenem Beginn und Clean-Gesang, ehe das todesmetalliscche Gewitter losbricht, aber letztlich sogar dem Klavier den Lead-Part überlässt. Das tönt vielleicht höchst unkonventionell, aber ungemein spannend und hält das Interesse des Hörers hoch. Um die Sache nicht zu ruhig werden zu lassen, wird mit „Visions Of The Void“ und „Big Mama“ mit abgrundtief bösem Gegurgel wieder ordentlich Stoff gegeben, ehe die Klavier-Interlude „First Live“ wieder etwas Tempo herausnimmt. Bedrohlich baut sich hernach „Disfigured Beauty“ auf und gibt dem Hörer die nächste Gnackwatschn mit auf den Weg, in der die Vocals teilweise schon in astreines, bellendes Schwarzwurzel-Gekeife kippen. Dagegen klingt das Album mit der breiten Gitarrenwand von „Flood Of Ages“ fast schon melodisch aus, vor allem durch die geradezu zerbrechlich wirkenden, in den Song verwobenen Klavierklänge und das Akustikgitarren-Outro.

„Flood Of Ages“ schiebt über die gesamte Länge schon ordentlich brutal an, abgrundtiefes Gegurgel, schleppende Parts und gnadenlose Blastbeat-Attacken – alles an Bord, was man so zum heftigen Schädelabschrauben braucht. Dafür, dass das nur ein Fun-Projekt sein soll, wird hier ordentlich umgerührt und sowohl der Freund klassischer Nackenbrecher als auch die Klientel mit Hang zu Unkonventionellem dürfen hier gerne ein Öhrchen oder beide riskieren. Für Risiken oder Nebenwirkungen wird nicht gehaftet...
- 3,5/5 (Anthalerero)

Den Nackenbrecher-Stoff findet ihr bei Facebook oder Bandcamp, oder ihr lasst euch gleich an Ort und Stelle einen Scheitel ziehen:


 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: STREAMBLEED
Seite 3: AEONNIHILATION
Seite 4: BAD BULLET
Seite 5: CLAUS TROPHOBIA
Seite 6: THE LAST CELL


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