Flusensieb Mini #14 – 3 übersehene Platten

Veröffentlicht am 10.10.2018

Das Flusensieb Mini ist das Netz und der doppelte Boden der Stormbringer-Reviews. Was die Kollegen nicht fassen konnten, findet hier eine kleine Bühne. Dabei sind diesmal Argentinien, Southampton und Hildesheim, Symphonic Black/Death, New Wave of British Heavy Metal und Psychedelic Hard Rock, Überragendes, Okayes und für Oldschool-Blindlinge Vergeidetes. Viel Spaß!

 


 

MORTUORIAL ECLIPSE – Urushdaur

Argentinische BEHEMOTH-Töne hallen durch die Ohrmuscheln, die Härchen stellen sich auf und beginnen sanft im Takt zu wippen. „Urushdaur“ ist ein für eine LP kurzer, aber qualitativ hervorragender Ausflug in den deathigen Symphonic Black Metal. Hier und dort verschiedenartig angefolkt erhalten wir solides bis starkes Black-Geknüppel der sauberen, aber nicht sterilen Art – Qualität nennt man das! Noch weit über dieser guten Qualität liegt der Einsatz des Orchestralen. Fein komponiert, aber nicht überkandidelt, immer anwesend, aber nicht entstellend begleitet das Instrumentarium der Klassik untermalend, erweiternd, krönend die Schwarzwurzelsuppe. MORTUORIAL ECLIPSE können begeistern – sehr! (jazz)

 


 

TOLEDO STEEL – No Quarter

New Wave of British Heavy Metal und noch dazu aus Southampton, das ist wie geschaffen für Metal-Nerd-Gatherings wie das KIT oder das Headbangers Open Air. Präsentiert wird recht biederer Altstahl in adäquatem Altgewand und einer starken Stimme. Die Jungs von TOLEDO STEEL können (alte) Songs schreiben, auch wenn dieser Metal ungefähr so gefährlich ist wie ein österreichisches Staatspony. Mit „Sight Of The Sniper“ hat man allerdings einen veritablen Hit auf „No Quarter“ gepackt. United Kingdom: three points. (C.W.)

 


 

HOUND – Settle Your Scores

Der Rock von HOUND pendelt zwischen Hard und Psychedelic, zwischen 1970ern und 2018, zwischen Hannover und Hildesheim, zwischen Hammond-Orgel und E-Gitarre, zwischen authentischer Nostalgie und Debüt-LP, zwischen lässigem Groove und kratziger Schäbigkeit. „Settle Your Scores“ wird Fans der guten alten Zeit begeistern. Ich für meinen Teil bin allerdings eindeutig ein Gegenwartler mit einem halben großen Zeh in der Zukunft, sodass diese Platte bei mir nicht lange routieren wird. Wenn es HOUND jedoch nicht schaffen, mich nostalgisch zu machen, schafft das keiner und es ist belegt, dass ich auf dem Oldschool-Auge blind bin. Leider, denn „Settle Your Scores“ hat einige beeindruckende Reize! (jazz)

 


 

Mehr Flusensieb!


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