Flusensieb Mini #29 – 3 übersehene Platten

Veröffentlicht am 19.12.2018

Wenn das Flusensieb in Erscheinung tritt, dann werden drei Platten hervorgekramt, die bisher im Stormbringer keine Aufmerksamkeit erhielten. Diesmal ist da ein chaotisch-komödiantisches Monster aus punkigem Math-Rock, ein motorisierter Gottessohn, der weniger Alternative als Hard Rock sein mag, und die metalcorige Frage, womit man den letzten Tag seines Lebens verbringen möchte. Viel Spaß!

 


 

FLUMMOX – Intellectual Hooliganism

Das Cover sieht nach Psychedelic Elektro Rock aus, der Name FLUMMOX klingt nach Progressive Stoner Metal, der Albumtitel „Intellectual Hooliganism“ mutet nach Math- bis Jazz-Hardcore an. Aber was stimmt denn nun? Nummer zwei! Nur etwas die Nummern eins und drei! Dafür auch noch Punk und diverse weitere Rock-Stile – überschattet von dem Versuch, humorvoll zu sein. Dabei ist die Platte aber nicht verrückt genug, um dadurch Freude zu machen, nicht eingängig genug, um angenehme musikalische Unterhaltung darzustellen und eigentlich vorne und hinten nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich habe großen Respekt vor diesem Chaos, aber finde keinen Zugang – das kann aber durchaus auch an mir liegen. (jazz)

 


 

MOTORJESUS – Race To Resurrection

Ein recht abwechslungsreiches Album haben MOTORJESUS abgeliefert. Die ersten Takte mögen zwar ein wenig an BILLY TALENTs „Fallen Leaves“ erinnern, aber „Race To Resurrection“ ist kein Alternative-Rock-Album, sondern vor allem Hard Rock mit einigen Heavy- (und in „Casket Case“ sogar Death Metal-) Elementen. Sänger Chris Birx (der auch eine eigene Coverband hat, die CHRIS HOWLING BAND) hat eine recht gefällige, aber eher „moderne“ Rockerstimme (von der Sorte 90er Alternative Rock, aber auch ein bisschen James Hetfield), die vielleicht nicht jedem zusagt. Wer „Load“-Ära-METALLICA mag oder sich härtere NICKELBACK wünscht, ist mit MOTORJESUS gut beraten. Sieben von zehn Punkten. (BS)

 


 

WILDWAYS – Day X

„Was würdest du tun, wenn du nur mehr 24 Stunden zu leben hättest?“ Mit dieser Frage konfrontiert Sänger Toli Borisov durch das Album „Day X“ seine Hörer. WILDWAYS vertreten Metalcore. Die Band zeigt emotionale Tendenzen – sowohl in der Musik als auch in den Lyrics. Toli beherrscht klaren Gesang – wie bei „Sarah“ – bis hin zu Screams. Bei dem Track „Skeletons“ gibt es einen R&B-Touch; andere Songs sind wieder alternativ geprägt. Zur klassischen akustischen Gitarre wird bei „Sky“ gegriffen. Die Band erinnert an BRING ME THE HORIZON oder manchmal auch an LINKIN PARK. WILDWAYS machen ihr eigenes Ding und lassen sich von niemanden etwas vorschreiben. (CAH)

 


 

Mehr Flusensieb!


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