Flusensieb Mini #57 – 3 übersehene Metal-Platten

Veröffentlicht am 03.07.2019

Täglich prasselt der Metal in Massen auf die Redakteursschreibtische beim Stormbringer. Dass da manchmal auch die eine oder andere Platte unbemerkt von der Tischkante rutscht, lässt sich nicht vermeiden. Drei unbeachtete musikalische Werke finden nun aber hier noch ihren Platz im Flusensieb Mini. Dabei ist italienischer Melodic Death Metal mitten im Genre-Geäst, irischer Celtic Folk Metal mit Hinhör-Qualitäten und französischer Synthwave, der etwas brutaler aufs Frühstücksbrot gestreichelt wird. Viel Spaß!

 


 

BLACK THERAPY – Echoes Of Dying Memories

Im dritten Album „Echoes Of Dying Memories“ von BLACK THERAPY geht es um eine Trennung, die der Protagonist zu verkraften hat. Diese wurde lyrisch leider eher schlecht als recht umgesetzt und auch instrumental können mich die Römer nicht ganz überzeugen. Der sich stark an INSOMNIUM orientierende Sound bietet zwar gute Soli und relativ anspruchsvolle Gitarren, aber kaum Alleinstellungsmerkmale. Gut produziert und auch technisch recht gut gemacht, bleibt hier leider tatsächlich nicht mehr zu sagen als: Nicht schlecht. „Echoes Of Dying Memories“ fügt sich nahtlos in die Riege der soliden Melodic-Death-Metal-Alben ein, kann sich im dichten Genre-Geäst aber auch nicht hervortun. (AO)

 


 

WAYLANDER – Ériú's Wheel

Kaum zu glauben, aber es gibt noch andere Celtic Metal Bands als PRIMORDIAL und CRUACHAN! In unserem heutigen Falle ist von WAYLANDER die Rede, die seit ihrer Gründung im Jahre 1993 bereits einen breiten und steinigen Weg hinter sich haben. Mit „Ériú's Wheel“ erscheint inzwischen der fünfte Longplayer der Band und auch ihr erstes Konzeptalbum, welches den Hörer durch das Rad des heidnischen Kalenders führt. Doch kann das Ding auch musikalisch was? Nun: Anfangs mag das Werk noch dürftig unterhaltsam und ziemlich finster sein, allerdings gelingt der Band über die gesamte Spielzeit hinweg eine konsequente Steigerung, durch die aus dem schnöden Mittelklassewerk ein echter Hinhörer wird! (DC)

 


 

GOST – Skull 2019

GOST ist das Synthwave-Solo-Projekt einer französischen Entität namens Baalberith, das seine Faszination für das Okkulte, John Carpenter und 80er Jahre Slasher-Filme kanalisieren soll. Anlässlich einer US-Tour mit PERTURBATOR wird uns mit „Skull 2019“ ein Re-Release mit zwei neuen Tracks auf Vinyl präsentiert – trotzdem bleibt alles beim Alten. Wer sich seinen Synthwave zum Frühstück gern etwas brutaler aufs Brot streichelt, findet bei GOST die verlangte Härte. Aggressiver als die altbekannten Verdächtigen des Genres, stiefelt zu „Skull“ die ganze Industrial-Disco vor und zurück! (DH)

 


 

Mehr Flusensieb!


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