Flusensieb Mini #62 – 3 übersehene Debüt-Metal-Platten

Veröffentlicht am 28.08.2019

Wenn eine Band ihre erste Platte herausbringt, dann wird die besonders häufig übersehen. Das passiert mitunter auch den Stormbringer-Redakteuren. Deswegen kommt hier ein Flusensieb Mini mit drei Debüt-Platten. Zunächst tauchen wir in eine Schwarzwurzelsuppe ab, die trotz Oldschooligkeit innovativ ist. Dann geht es nach Stockholm, wo ebenfalls neuer Death Metal produziert wird – dort mit Thrash-Einschlag. Zum Abschluss wird es dann folkig: Piraten mit Ambitionen und Groggebrüll. Viel Spaß!

 


 

BLOODY INVASION – Zombie Society

Das Death Metal trotz Oldschool-Anstrichs innovativ bleiben kann, zeigen die deutschen BLOODY INVASION mit ihrem Debütalbum „Zombie Society“. So schnörkellos und gradlinig wie das Video-Rollenspiel mit einem klassischen Barbaren und doch findet der grobe Haudrauf in der großen Spielewelt kleine Überraschungen. Vor allem aber kann die Atmosphäre überzeugen, in der ruhige, gestreckte, fast entspannende Parts ganz klar vor den Wellen aus todbringendem Gebolze gewinnen. Erstaunlich ist, wie sehr sich alle Elemente ineinander fügen und dabei ein ausreichend eigenes und doch sehr traditionelles Death-Spektakel bescheren. Stark gestartet, gerne so weitermachen! „Luzifeeeeer!(jazz)

 


 

LIK – Mass Funeral Evocation

Die Death-Metal-Formation LIK aus Stockholm (nicht zu verwechseln mit den norwegischen Black-Metal-Namensvettern) hat 2015 mit „Mass Funeral Evocation“ ihr Debüt veröffentlicht, nun erfolgte aufgrund von Vergriffenheit der Re-Release inklusive zweier Live-Songs als Bonus. Geboten wird hier Old-School-Death-Metal mit einem gehörigen Thrash-Einschlag, der von Anfang an ordentlich aus den Boxen ballert, in den 35 Minuten Spielzeit aber leider nicht mehr aufweist als Dauer-Geknüppel. So wirken die Songs untereinander leider sehr austauschbar. Lediglich mit „Trail Of Entrails“ beweisen LIK, dass sie auch durchaus andere Instrumental-Ideen haben. (AO)

 


 

STORM SEEKER – Beneath in the Cold

Herzlich Willkommen beim Windlieferservice Stormbringer, wie kann ich Ihnen helfen? Ach, Sie suchen Sturm? Wohin sollen wir ihn liefern? Ins deutsche Neuss? Saarbrücken? STORM SEEKER sind eine Freibeuter-Kapelle, die mit „Beneath in the Cold“ ihre Debüt-LP über die sieben Weltmeere erklingen lassen wollen. Dabei versuchen sie einen Spagat aus ehrgeizigem Heavy Metal und grogtrunkenem Piraten-Punk. Leider klingen sowohl die folkig-melodiöse Musik als auch der Gesang immer mal, als würde man Zeitgleich gegen Seeungeheuer kämpfen, aber das liegt auch an den teils vielleicht etwas zu vielseitig und hoch gesetzten Zielen. Für ein Erstlingswerk in jedem Fall eine respekteinflößende Leistung! Arr! (jazz)

 


 

Mehr Flusensieb!


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