Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 39

Veröffentlicht am 20.09.2019

LEGION OF BOKOR (Heavy Metal, Wien)
 

#Digital_Life

  • 1. Digital Age
  • 2. #Digital_Life
  • 3. Into The Sink
  • 4. The Day I Killed Chuck Norris
  • 5. Change It
  • 6. The Finest Brand
  • 7. Love Song In Bitch Minor
  • 8. Head First
  • 9. Hell Of A Fight
  • 10. Creature Of Brutality
  • 11. Automated Universe
     

Fünf Jahre ist es schon wieder her, dass LEGION OF BOKOR ihre erste Visitenkarte auf Albumlänge abgegeben haben. Die damalige Kritik, dass die Wiener schlichtweg zu viele stilistische Einflüsse auf ihrem selbstbetitelten Debüt verquickten und es dem Hörer damit eher schwer machten, scheint man sich wirklich zu Herzen genommen zu haben. Das Mäandern durch die Genres ist einem kohärenten Sound gewichen, der sich auf dem zweiten Longplayer „#Digital_Life“ in rifflastigem Heavy Metal manifestiert. Das stilistische Grundbett powernden Riffings wird dabei, statt vormaligen Stilbrüchen, mit vielfältigen Einsprengseln (von Nu-Metal-Elementen bis hin zu schlüssig kombinierten Growls) erweitert, sodass sich ein deutlich harmonischeres Gesamtbild ergibt.

Passend dazu zieht sich auch die Grundthematik wie ein roter Faden durch „#Digital_Life“, indem sich LEGION OF BOKOR nicht nur auf dem namensgebenden Titeltrack ausgiebig mit den Herausforderungen moderner Technik beschäftigen. Von rockig-flotten Riffs wie in „Head First“ und „Automated Universe“ bis hin zu kantigeren Titeln wie „The Finest Brand“ oder dem lässigen „Love Song In Bitch Minor“, das wie das groovende „Change It“ mit starken Gangshouts punkten kann, spannen LEGION OF BOKOR einen schlüssigen schwermetallischen Bogen. Das im eher gedämpften Tempo gehaltene „Hell Of A Fight“ geht dabei fast schon als Powerballade durch, während „The Day I Killed Chuck Norris“ (alleine für den Titel haben die Wiener einen Orden verdient!) das Gaspedal durchtritt und zu einem extrem coolen, powernden Uptempo-Song wird, in dessen groovenden Passagen pointiert gesetzte harschere Vocals zum Besten gegeben werden. Eine leichte Dosis Growls findet man auch in „Into The Sink“, das überdies mit starken MAIDENesken Gitarrenharmonien aufhorchen lässt, während „Creature Of Brutality“ ein wenig ACCEPT-Spirit atmet.

Das reicht auch schon wieder an Namedropping, um sich unter dem deutlich erstarkten Metal von LEGION OF BOKOR etwas vorstellen zu können. Die Wiener haben auf ihrem neuen Album „#Digital_Life“ alles richtig gemacht, die Experimente auf songdienliche Maße zurückgefahren und daraus eine amtliche Packung an starken Songs gebastelt, die man gerne länger in der heimischen Playlist belässt.
3,5 / 5 (Anthalerero)
 

Mehr LEGION OF BOKOR gibt es auf ihrer Homepage oder bei Facebook – Reinhören an Ort und Stelle ist natürlich auch möglich:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: KUCKUCK
Seite 3: ESCAPE ARTISTS
Seite 4: DEAD KNOWLEDGE
Seite 5: LEGION OF BOKOR
Seite 6: NORIKUM


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