Flusensieb Mini #67 – 3 übersehene Progressive-Metal-Platten

Veröffentlicht am 02.10.2019

Drei Einblicke in drei Platten liefert auch diese Woche wieder das Flusensieb Mini. Diesmal dreht sich alles um die verspielte Welt der progressiven Musik. Dabei macht den Start eine Platte, die erst am sechsten Oktober erscheint, aber dafür mindestens so viel Spaß macht wie alles, was Nintendo zu bieten hat. Weiter geht es mit norwegischem Progressive-Programm, das sogar Nu-Metal- und Grunge-Einschläge besitzt. Zum Abschluss geht es nach Italien, wo der Prog natürlich mit ordentlich Power garniert wird und die Nackenmuskeln ächzen lässt. Viel Spaß!

 


 

VISUAL INSANITY – Luminary

Nach dem äußerst überzeugenden „Virtual Escape“ von 2018 schieben die Hambuger von VISUAL INSANITY schon 2019 ihre zweite LP nach. „Luminary“ gibt uns den lässigen Prog und die traumhaft tiefe Atmosphäre, die in verrückt-psychedelische Viedospieltraumwelten entführen, den entspannt-dynamischen Rock, zu dem Kirby seine Gegner verdaut, den verspielt-eleganten Jazz, zu dem Prinzessin Zelda für Link tanzt, den treibenden Elektro-Beat, zu dem Mario von seinem Klempnerreinsatz nach Hause fährt, den schwungvollen Metal, zu dem Donkey Kong sein Dosenbier öffnet, und so viel mehr, was die Platte zur grandiosen Genremix-Erfahrung macht. Ich freue mich jetzt schon auf Teil 3 von VISUAL INSANITY! (jazz)

 


 

RENDEZVOUS POINT – Universal Chaos

Als „vielversprechendste Band Südnorwegens“ wurde die Prog-Formation RENDEZVOUS POINT bereits kurz nach ihrer Gründung 2010 bezeichnet. LEPROUS-Fans sollten jetzt hellhörig werden, denn Schlagzeuger Baard Kolstad sitzt auch hier an den Kesseln. Vier Jahre nach ihrem Debüt liegt nun die neue LP vor, „Gut Ding braucht Weile“ bewahrheitet sich auch hier. „Universal Chaos“ ist zunächst eher ruhig gehalten, lässt aber schon die instrumentale Vielschichtigkeit durchblicken. Die unterschwellige Komplexität bricht schließlich im Mittelteil so richtig Bahn und beinhaltet sogar Nu-Metal- und Grunge-Einschläge. Ein technisch starkes Album in SOEN-Manier voller Experimentierfreudigkeit. (AO)

 


 

STARBYNARY – Divina Commedia – Purgatorio

Italiener haben ja einen leichten Hang zum Bombastischen und Theatralischen. Womit STARBYNARY mit „Divina Commedia“ den Beweis abliefern und klassische orchestrale Einlagen mit Highspeed-Prog abliefern. Etwas irritierend fand ich die (für mich) unmelodischen Abstimmungen bei „On The Shores of Purgatory“ mit dem Gesangspart. Bei „In the Smoke“ wird es romantisch und kuschelig. Das Album wächst mit jedem Song zu einem Geschichte zusammen, erzählt von Joe Caggianellis zartem Stimmchen. „Running And Screaming“ legt dann noch mal ein Schippchen an Tempo zu und lässt die letzten Nackenmuskeln ächzen. Dantes Fegefeuer zündelt fleißig vor sich hin, heizt gut ein und wir erwarten den nächsten Kreis. (SV)

 


 

Mehr Flusensieb!


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