Masters Of Rock 19 - Die Walachei ruft (Nach dem Festival ist vor dem Festival)

Veröffentlicht am 27.12.2019

Nach dem Festival ist vor dem Festival
Die Walachei ruft wieder – Das Masters Of Rock Festival 2020 vom 9.7 – 12.7 im tschechischen Zlin geht in die nächste Runde.
Diesmal hat Veranstalter Jiri "George" Daron mit Bands wie JUDAS PRIEST, AMON AMARTH, BEAST IN BLACK, NIGHTWISH, SEPULTURA, ACE FREHLEY, etc..., großartige Hochkaräter gebucht. Was vielleicht viele nicht wissen ist, dass das Festivalgelände auf dem Grundstück der Destillerie Rudolf Jelinek steht. Dies erweist sich als Glücksfall denn das Festivalgelände ist in einem von Hügeln eingefassten geschützten Tal und ist deshalb relativ wettergeschützt. An der tollen Organisation gibt es sowieso nichts zu bemängeln - wenn jemand ein relaxtes Festival besuchen will, dann kann man das Masters Of Rock nur empfehlen. Für das leibliche Wohl ist durch eine Vielzahl an Ständen gesorgt, denn kaum irgendwo werden so dermaßen viele verschiedene Speisen angeboten wie hier. Dieses volle Programm, wechselhaftes Wetter und eine super Location bleiben uns in Erinnerung. Wir freuen uns schon wieder aufs nächste Jahr und deshalb gibt es noch mal einen ausführlichen Rückblick auf 2019. Hier der Flyer für 2020:

 


30 Grad Celsius bei strahlendem Sonnenschein. Vizovice, Tschechische Republik. Die Frisur hält schon lange nicht mehr bei diesen Temperaturen (Anm. d. Lekt.: Vorausgesetzt es gibt noch Material für eine Frisur...), doch ist uns dies ausnahmsweise mal herzlich egal: Denn es ist wieder Zeit für das MASTERS OF ROCK – ein , feiner Geheimtipp, wenn es um Metal-Festivals mit melodischem Schwerpunkt geht. Und auch heuer haben wieder zahlreiche Fans vor allem aus Tschechien und Polen, aber natürlich auch aus sämtlichen Regionen dieser Welt ihren Weg in das kleine Örtchen nahe der polnisch-tschechischen Grenze gefunden, um gemeinsam eine würdige Metal-Party zu feiern. Nach dem fulminanten Billing im letzten Jahre war es allerdings klar, dass es das  diesjährige Masters Of Rock nicht unbedingt leicht haben würde, an die Klasse des Vorjahres heranzukommen. Ob das gelungen ist - nun, dies soll im Folgenden kurz erörtert werden!
Masters of Rock 2019. Und wie jedes Jahr, so versucht der Veranstalter Jiri „George“ Daron auch 2019 ein paar Überraschungen aus dem Hut zu zaubern.

Tag 1
Doch zunächst gilt es hinzukommen. Und so macht sich eine kleine Reisegruppe auf den Weg ins beschauliche Zlín, um das Hotel zu beziehen, nur um kurz darauf abgeholt und zum Festivalgelände gebracht zu werden. Da die Fahrt leider sehr langwierig ist, mussten wir auf die ersten Acts verzichten und verpassten dadurch leider großartige Bands wie MAYAN, CYHRA oder SALTATIO MORTIS. Erst zu den letzten Songs von DELAIN erreichen wir das Gelände, können der Stimmung des Publikums aber entnehmen, dass die Holländer einen anständigen Job gemacht haben. Zumindest kommen wir pünktlich zum Comeback von GAMMA RAY. Denn durch die HELLOWEEN- und UNISONIC-Aktivitäten von Bandgründer Kai Hansen lag diese Band leider seit drei Jahren brach. Doch, dass die Band vermisst wurde, zeigen die Fans sofort. Unter frenetischen Jubel betreten die Jungs die Bühne und zünden auch gleich ein Feuerwerk an Hits der Marke „Heaven can Wait“, „Man on a Mission“, „Heavy Metal Universe“, „Master of Confusion“ oder „Rebellion in Dreamland“. Neu dabei ist Sänger Frank Beck, der sich die Gesangsparts mit Kai Hansen teilt. Dies macht er absolut souverän, man muss sich allerdings noch an diese Konstellation gewöhnen. Ich bin aber gespannt, wie es mit der Band weitergeht. Die Fans feiern jeden Song ab als ob es kein Morgen gäbe.

Eine Steilvorlage für eine Band wie ELUVEITIE, die mit ihrem folkigen Metal allerdings nicht zur Gänze anknüpfen können, obwohl sie mit Songs wie „Call of the Mountains“, „Rose for Epona“ oder „Inis Mona“ auch einige Schwergewichte im Programm haben. Im Anschluss kommt dann eine absolute Rock-Legende auf die Bühne: URIAH HEEP, die dieses Jahr mit „Living the Dream“ ein grandioses Album abgeliefert haben, wollen die tschechischen Fans für sich erobern. Mit der Masse an Hits, die sie zu bieten haben, ist das ein Kinderspiel. Mit „Grazed by Heaven“ vom aktuellen Album steigt die Band auch furios ins Set ein und hält die Stimmung mit Songs wie „Living the Dream“, „Take Away my Soul“ und „Rainbow Demon“ auf einem unverschämt hohen Niveau. Zu „Stealin‘“ zieht die britische Rock-Instanz dann noch eine (oder vielmehr zwei) Überraschung aus dem Hut: Kult-Sänger John Lawton, der in der Zeit von 1976 (nach dem Ausstieg von Ur-Sänger David Byron) bis 1979 hinter dem Mikro stand, und Bassist und Gründungsmitglied Paul Newton stoßen zu ihrer alten Band dazu. Nach diesem Song wird noch kurz ein Geburtstagsständchen für John Lawton angestimmt, bevor die beiden auch noch „Gypsy“ mitspielen. Zum unsterblichen Klassiker „Lady in Black“ kehren die beiden nochmal zurück. Zur Zugabe wird noch einmal „Sunrise“ und „Easy Livin‘“ dargeboten und dann ist auch schon Schluss. Da haben die alten Herren vielen jungen Hüpfern noch einmal gezeigt, wie Rock’n’Roll so funktioniert.

Großartiger Headliner. Um ehrlich zu sein, war ich durch die Hinreise und den ersten Tag so geplättet, dass ich die letzte Band des Abends, DEATHSTARS, ausfallen lassen musste. Doch mir wurde berichtet, dass die Band nach vier Jahren Pause ohne vorherige Probe eine grandiose Show abgeliefert hat. Ein würdiger Abschluss also für den ersten Tag.

Tag 2
Eigentlich sollte heute die Band TO THE RATS AND THE WOLVES spielen, doch die mussten ihren Auftritt leider canceln. Dafür ist die tschechische Band ALIA TEMPORA eingesprungen, die den heutigen Tag einläuten. Doch, ob es an der kurzfristigen Zusage lag, dass eventuell Probezeit gefehlt hat. Man weiß es nicht. Denn irgendwie will der Funke nicht überspringen und die Sängerin der Band liegt leider mehrfach daneben. Das Publikum entlässt die Band nach dem Auftritt jedenfalls dennoch mit genug Applaus und bedankt sich damit für den kurzfristigen Einsatz. Dem symphonischen Metal von ALIA TEMPORA folgt der melodische Death Metal von RHEMORA. Wenn man allerdings den Blick schweifen lässt, merkt man, dass es vielen Fans einfach noch zu früh ist. Anders wird es erst kurz nach Mittag, wo die Elben zur Bühne rufen. Ja, die Fantasy-Metaller von TWILIGHT FORCE haben ihre Fans, die nur auf diesen Auftritt gewartet haben, das sieht man auch am Publikumszuwachs. Mit Songs wie „Battle of Arcane Might“ oder „Riders of the Dawn” weiß die Band jedenfalls zu überzeugen und der neue Sänger macht auf jeden Fall einen sehr guten Job. Das Publikum quittiert die Spielfreude und feiert sogar mit einer Polonaise.

 

Da der Auftritt von HARDLINE leider im letzten Jahr aufgrund verpasster Flüge ausfallen musste, wird dieser nun nachgeholt. Die Band ist mega tight und beweist einmal mehr, wie kraftvoll die Songs von Alben wie „Double Eclipse“ oder „Danger Zone“ heute noch sind. Und mit Sänger Johnny Gioeli hat die Band sowieso einen geborenen Entertainer an Bord. Natürlich möchte auch die Firma, auf deren Gelände das Festival ausgerichtet wird, die Gelegenheit nutzen, um sich der Weltpresse zu präsentieren und so lädt auch in diesem Jahr die Jelinek-Destillerie zur Führung durch die Produktionshallen mit anschließender Verkostung ein. Da diese aber ziemlich intensiv ist, lassen wir diese aus, schicken aber unseren rasenden und sehr trinkfesten Reporter Sepp dahin, der danach mit dem ziemlich angetrunkenen Rest der Bande pünktlich zu DIMMU BORGIR retour ist.


Dass einige  der Kollegen danach den Rest des Abends einigermaßen unfallfrei überstanden haben und auch noch wissen, wie dieser ablief, grenzt schon fast an ein Wunder. Denn, laut Veranstalter hat die trinkfeste Gruppe bei der Verkostung einen Rekord gebrochen. DIMMU BORGIR haben nicht nur ein grandioses Album letztes Jahr vorgelegt, sondern auch ein traumhaftes Set mitgebracht. „The Unveiling“ und „Interdimensional Summit“ vom aktuellen Album „Eonian“, gefolgt von Klassikern wie „The Chosen Legacy“, „The Serpentine Offering“ oder „Gateways“. Hier hat die Band einfach mal All-In gesetzt und alles gewonnen. Großartiges Konzert. Nach so viel Düsternis muss aber wieder etwas Fröhliches her. Da eignet sich Tobias Sammet mit AVANTASIA perfekt. Allerdings gibt es vorweg zwei Negativ-Punkte anzumerken: AVANTASIA bei Festivals ist eigentlich Frevel, weil man grundsätzlich um eine Stunde betrogen wird (Tobi, denk über ein eigenes Festival nach!). Punkt zwei: Kein Kiske! Really? Gut, Kiske war auf der Tour allgemein nicht dabei. Aber, hey, Kiske gehört zu Avantasia wie Jorn Lande oder Sascha Paeth. Egal, die Truppe, die Tobi um sich geschart hat, ist großartig. Neben den Instrumentalisten wie Paeth, Oliver Hartmann oder Felix Bohnke, wird natürlich ein besonderes Augenmerk auf die Sangeskollegen geworfen. Und die können sich sehen lassen, sind hier doch besagter Jorn Lande genauso am Start wie PRETTY MAIDS-Frontmann Ronnie Atkins, MR. BIG-Sänger Eric Martin, MAGNUM-Fronter Bob Catley und ex-QUEENSRYCHE-Legende Geoff Tate. Und auch die Setlist, obwohl stark gekürzt, kann sich sehen lassen. Neben Songs vom neuen Album wie, „Ghost in the Moon“, „Starlight“ oder „Book of Shallows“, die das einstiegs-Triple bilden, kommen natürlich auch die großen Klassiker wie „Reach Out for the Light“, „Dying for an Angel“ oder „Twisted Mind“ zum Zug. Allerdings, erstmals seitdem ich AVANTASIA Live verfolge, kein Titeltrack! Kein „Avantasia“ und das Doppel „Sign of the Cross/ Seven Angels” natürlich nicht in voller Länge, was allerdings der Zeit geschuldet ist. Ansonsten war alles super und Tobi beweist erneut, dass er zu Recht den rockstar-Status erreicht hat. Dass es nach AVANTASIA schwierig ist, die Bühne zu entern müssen im Anschluss EQUILIBRIUM feststellen, die vor deutlich geschrumpfter Menge ihr Set präsentieren.

Tag 3
Die Temperaturen am dritten Tag sind deutlich gesunken und es ist sogar eine Sturmwarnung ausgegeben worden. Das hält aber beinharte Fans nicht davon ab, die Lokalmatadore DARK GAMBALLE abzufeiern, die es den Fans mit einem soliden Set danken. Kurz darauf darf die schwedische Formation THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA ran und der, inzwischen etwas größer gewordenen Menge, ihren Disco-Rock präsentieren. Mit Songs wie „Sometimes the World Ain’t Enough“ oder „Satellite“ gelingt das auch spielend. Sänger Björn geht live ab wie eine zu Fleisch gewordene Diskokugel und eine Metal- Polonaise gibt es zu Mittag auch noch .Verdammt, wie kann man nur am frühen Morgen die Messlatte so dermaßen hochlegen? Das müssen sich zumindest TRI-STATE CORNER denken, denn mit ihrem alternativ angehauchtem Bouzouki-Rock schaffen es die Jungs leider nicht, das Niveau zu halten. Doch sie machen das Beste aus der Situation und können zumindest zufrieden die Bühne verlassen. Vor drei Jahren haben FOLLOW THE CIPHER ihr allererstes Konzert auf dem Masters of Rock gegeben. Seitdem ist viel passiert und die Band konnte Live-Erfahrungen sammeln, indem sie mit Bands wie BEYOND THE BLACK oder LORDI getourt sind. Das wollen sie heute unter Beweis stellen und können gleich beim ersten Song überraschen, indem sie Pyros abfeuern, die mir fast die Ohren rausgerissen haben. Damit hat nun wirklich niemand gerechnet. Auch der Rest des Auftritts weiß zu begeistern. Und nach dem Konzert sind sich viele sicher: Von dieser Band wird man noch viel hören. So eine Vorlage wissen BRAINSTORM selbstredend zu nutzen. Das bei einer Spielzeit von knapp einer Stunde natürlich nicht viel Zeit ist und man das aktuelle Album gerne promoten möchte, ist natürlich klar, dass das Album „Midnight Ghost“ mit ganzen fünf Songs prominent vertreten ist. Leider bleiben dadurch wie „Firesoul“ oder „End in Sorrow“ auf der Strecke, aber bei einem solch starken Material, was die Band heute vorträgt ist das Meckern auf hohem Niveau. BRAINSTORM  wissen, wie sie die Menge anheizen und nehmen deren Energie dankend wieder auf, was Sänger Andy B. Franck sogar mit einer Klettereinlage auf der Traverse würdigt.

Danach wollen LEGION OF THE DAMNED aus Holland den Tschechen jede Menge Todesblei liefern – und treffen damit auch voll ins Schwarze. Thrash Deluxe wird hier geliefert und die Fans feiern es ab. Passend zu den donnernden Rhythmen der Legion der Verdammten setzt dann auch ein kleines Gewitter ein, das allerdings nur kurz anhält und den Programmablauf nicht stört. Ein Glück für die Fans, die sich schon auf Gus G. und seine Mannen von FIREWIND gefreut haben. Zwar haben sich vor der Bühne mehrere große Pfützen gebildet, doch von Ausmaßen, wie man sie zum Beispiel aus Wacken kennt, ist das hier noch weit entfernt. Und so können Gus G. und seine Mannen Songs wie „Head Up High“, „Worlds on Fire“ oder „Falling to Pieces“ vor einer perfekten Kulisse darbieten. Wobei hier auch nochmal Sänger Henning Basse erwähnt werden sollte, der seit drei Jahren bei den Griechen in Lohn und Brot steht und einen großartigen Job abliefert. Nach FIREWIND ist schon eine logistische Meisterleistung gefragt, denn neben dem Abbau des FIREWIND-Sets muss gleichzeitig das Set von RAGE aufgebaut werden, die immerhin das legendäre LINGUA MORTIS ORCHESTER dabeihaben, um gemeinsam mit ihnen das komplette Album „XIII“ live darzubieten. Anfangs hat vor allem das Orchester mit Soundschwierigkeiten zu tun, doch spätestens ab dem dritten Song „Days of December“ ist alles so, wie es sein soll. Für nicht wenige, das Highlight des bisherigen Tages. Danach wird es wieder düster in Tschechien, der Himmel verdunkelte sich und auch musikalisch, denn Mastermind Satyr schickt sich an, das Publikum mit seiner Band SATYRICON zu erfreuen. Und bei Songs wie „The Ghost of Rome“ oder „K.I.N.G.“ werden nicht nur die Nackenwirbel stark beansprucht, sondern, das Publikum frisst dem Frontmann förmlich aus der Hand.

Nach diesem Düsterbrett ist es an der Zeit für Epik, den TARJA hat sich angekündigt und liefert eine überraschend agile Show, mit jeder Menge Rockstar-Posen. Etwas, das sie in der Vergangenheit eher vermieden hat. Man merkt, dass die Dame richtig Bock hat und sich als Solo-Künstlerin sichtlich wohl fühlt. Mit „Dead Promises“ hat sie sogar einen Song vom kommenden Album dabei. Doch so ganz lässt sie ihre NIGHTWISH-Vergangenheit nicht los, denn mit „Planet Hell“ und „Over the Hills and Far Away“ wird auch diese Ära bedient. Von der einen Rock-Königin zur nächsten, denn der Headliner des Abends ist niemand geringeres als WITHIN TEMPTATION, die von den Fans auch sichtlich und hörbar erwartet werden. Mit „Raise Your Banner“ und „The Reckoning“ gibt es auch gleich einen Doppelschlag vom aktuellen Album, bevor die Klassiker vom Schlag „In the Middle of the Night“, „Stand My Ground“ oder „Heart of Everything“ aus der Kiste geholt werden. Zu „Paradise (What About Us?)“ lässt es sich Tarja nicht nehmen, ihre Freundin live auf der Bühne zu unterstützen. Eine Überraschung wird der Überhit „Ice Queen“, der komplett akustisch dargeboten wird. Nach „Mother Earth“ verabschieden sich die Holländer brav und die lauten Rufe nach einer Zugabe werden nur noch von SOULFLY erhört, die den letzten Fans noch einmal alles abverlangen.

 

Tag 4
Am letzten Tag stellt man schon fest, wie so ein Festival schlauchen kann. Drei lange Tage stecken einem echt in den Knochen. Aber, man will ja nicht schlappmachen und so begeben wir uns, ausgestattet mit einer frischen Gerstenschorle, zur Bühne, um die tschechische Symphonic Metal Band SYMFOBIA auszuchecken. Die können zumindest einige Fans in aller Frühe mobilisieren, die sich vor der Bühne versammelt haben und die Band abfeiern. Ihre nachfolgenden Genre-Kollegen von SERENITY haben da schon mehr Glück und können auf ein gut gefülltes Areal blicken. Die Band dankt es ihren Fans mit Songs wie „United“, „Inquity“ oder „Lionheart“ und einer sehr agilen Show. Vor allem die Duette zwischen Sänger Georg und Gast-Sängerin Melissa Bonny sind Highlights des Sets. Eine gute Grundlage für SERIOUS BLACK, die seit knapp zwei Jahren keine Show mehr gespielt hatten und in letzter Zeit eher durch Besetzungswechsel im Gespräch waren. Doch man merkt ihnen diese Wechsel und vor allem die Pause nicht an, denn die Band steht wie eine Einheit auf der Bühne und donnert eine Best Of-Setlist in die Menge. Danach ist wieder einmal Zeit für tschechische Lokalmatadore. Denn die Band CITRON hat hier beinahe schon Superstar-Status, was man auch am Publikum merkt, denn inzwischen ist alles restlos gefüllt und die Menge feiert ihre Helden ab. Eine Situation von der auch EVERGREY profitieren, die hier ein unfassbares Set abliefern. Wenn unglaubliches Talent auf pure Emotion und Leidenschaft trifft, dann braucht man keine große Show. Mit „A Silent Arc“, „Distance“, „Leave It Behind Us“ und dem abschließenden „King of Errors“ lassen die Schweden ihre Fans einfach nur mit offenen Mündern zurück. Selbst der einsetzende Regen stört niemanden, weil er einfach die Stimmung dieses Sets unterstützt. Pünktlich zum Start von PRIMAL FEAR hört der Regen auf. Man merkt, Mat Sinner scheint einen guten Draht nach oben zu haben. Einen guten Draht zum Publikum hat er allemal. Die Band liefert eine richtig gute Show ab.

Da freut man sich schon auf kommende Konzerte. Kurz darauf ist wieder Zeit für eine ordentliche Portion Death Metal. Und hier haben sich CHILDREN OF BODOM bereits in Position gebracht. Und aufgrund der eingangs erwähnter Feststellung, dass man vier Tage Festival schon in den Knochen spürt, ist die Aussage ihres Openers „Are You Dead Yet?“ durchaus passend. Aber in den Fans steckt noch jede Menge Leben, wie man schnell merkt. Im Anschluss gibt es eine Premiere: Denn heute ist der allererste Auftritt von STEEL PANTHER in der Tschechischen Republik. Und die Fans scheinen förmlich auf dieses Ereignis gewartet zu haben, denn die Jungs werden ohne Ende abgefeiert. Natürlich ist die Hälfte der Show pure Comedy, aber das ist ja auch so gewollt. Doch musikalisch geht da einiges und ein grandioses Ozzy-Cover haben die Jungs auch an Bord. Hier verlässt der heimliche Headliner die Bühne, aber den Gag „Show me your Tits" haben viele nicht verstanden, denn im Gegensatz zum Konzert in London, wo sich viele Mädels entblößt  haben, gab es hier nix zu sehen. Der eigentliche Headliner kann da nicht viel entgegensetzen – außer natürlich pures Talent. Eigentlich wirken DREAM THEATER deplatziert auf dieser Position, doch sie können die Fans immer noch überzeugen. Und mit „As I Am“ endet nicht nur die DREAM THEATER-Show, sondern auch ein famoses Masters of Rock 2019. Und wir freuen uns schon, auch im nächsten Jahr euch darüber berichten zu können.

Pat St. James , Manfred Thanner , Walter Thanner


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