Flusensieb Mini #96 - Drei übersehene Metal-Platten

Veröffentlicht am 24.05.2022

Manchmal muss es der kleine Happen für zwischendurch sein. Das FLUSENSIEB MINI bietet kleine Ohrenfreuden oder schwer verdauliche Schwermetall-Partikel - das kommt einzig und allein auf den Genießenden an. Auf jeden Fall schneller zur Hand (oder am Ohr) als der berüchtigte Gang zum Kühlschrank - zumindest fällt das Sich-Schwerfällig-Von-Der-Couch-Erheben weg. Viel Spaß mit den drei fast überhörten (unerhört-en!) Platten, die hier noch einmal die letzte Möglichkeit haben, zu gefallen. 


 

FREJA - Tides

FREJA sind ein brandneues spannendes Projekt der niederländischen Künstler C. (WITTE WIEVEN) und W. (LASTER/WILLOOS), über die so gut wie nichts bekannt ist, außer das sie sich während der Kooperation in der Band MAALSTROOM auf dem letzten Roadburn Festival sowohl musikalisch als auch persönlich näher gekommen sind. Ein erster kreativer Output dieser Verbindung ist das FREJA Debütalbum "Tides", auf dem uns das Duo wirklich hervorragenden, melodisch-atmosphärischen Black Metal kredenzt. Genre-Interessierte sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren – sie werden nicht enttäuscht sein. (EL)


 

NATJAGER - At Kende Bølge Fra Hav

Bei Bandname und Albumtitel dachte ich erst mal an eine neue skandinavische Schwarzwurzelheimer-Kapelle. Dass sich hinter NATJAGER ein dänisches Post Hardcore Quintett steckt, war also in der Tat eine Überraschung. Überraschend gut ist auch die Musik der Nächtlichen Jäger. Die elf Stücke sind eingängig, melodisch und groovy. Die Scheibe durchzuhören, macht Spaß, zumal die Hiphop Vocals in den Strophenparts für zusätzliche Abwechslung sorgen. Auf Dauer etwas nervig ist dagegen, dass der komplette Gesang durch einen Verzerrer/Autotune gejagt wurde. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen. Aber davon abgesehen kann "At Kende Bølge Fra Hav " wirklich einiges. (EL)


 

FALAMH - Aeons Effigy (EP)

Das kanadische Trio veröffentlicht mit "Aeons Effigy" nach 2020 ("The Unbound Beyond: I") seine zweite EP. Der Dreier aus Ontario zockt auf dem aktuellen, in Eigenregie veröffentlichten, Output traditionellen, melodiösen Black Metal mit Todesblei-Schlagseite und immer wieder auftauchenden melancholischen Momenten. Die vier Stücke der EP sind (weitgehend) keyboardfrei aber trotzdem eingängig und gehen gut ins Ohr. Ein Full Lenght Debüt als nächste Veröffentlichung wäre wünschenswert, da FALAMH wirklich Potential haben. Ich zumindest wünsche der Truppe viel Erfolg für die Zukunft. (EL)


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