Flusensieb Mini #103 - Drei übersehene Metal-Platten

Veröffentlicht am 13.02.2023

Manchmal muss es der kleine Happen für zwischendurch sein. Das FLUSENSIEB MINI bietet kleine Ohrenfreuden oder schwer verdauliche Schwermetall-Partikel – das kommt einzig und allein auf den Genießenden an. Auf jeden Fall schneller zur Hand (oder am Ohr) als der berüchtigte Gang zum Kühlschrank – zumindest fällt das Sich-Schwerfällig-Von-Der-Couch-Erheben weg. Viel Spaß mit den drei fast überhörten (unerhört-en!) Platten, die hier noch einmal die letzte Möglichkeit haben zu gefallen.


 

REINCARNATED  Of Boötes Void Death Spell

Da wäre uns tatsächlich fast eine wirklich spannende exotische Geschichte durch die Lappen gegangen, wenn REINCARNATED durch unser Promo-Raster gerutscht wären! Das Quintett aus Bangkok hat es allerdings absolut verdient, zumindest mit ein paar Zeilen einer größeren Leserschaft bekannt gemacht zu werden. Die Thailänder zocken furztrockenen und brutalen Death/Doom Metal, der äußerst variabel und abwechslungsreich dargeboten wird. Und das mit technischem und songwriterischem Können, sowie exzellenten Growls auf der vokalen Seite. Absoluter Geheimtipp! (EL)


 

FORLESEN – Black Terrain

Die kalifornischen Black Metal Doomsters mit Hang zum Ambient präsentieren mit „Black Terrain“ bereits ihr zweites Album. Bislang bewegen sich FORLESEN kinntief in Untergund und dürften den wenigsten unserer Leserschaft ein Begriff sein. Aber wer ein Faible für die genannten Genres hat und mit ausschweifenden Kompositionen und Spielzeiten, die gerne mal an der Zwanzig-Minuten-Marke kratzen, etwas anfangen kann, der sollte in „Black Terrain“ unbedingt mal reinhören. Vier überlange Tracks warten darauf, entdeckt und genossen zu werden.  (EL)


 

ZORNHEYM  The Zornheym Sleep Experiment

Ob der Reviewer dem Schlafexperiment zum Opfer ge- oder dem Wahnsinn verfallen ist, mag sich jeder selbst zusammenreimen, angesichts dieser äußerst verspäteten Bemerkung für ein mächtiges Album. ZORNHEYM treiben ihre brachialen blackmetallischen Versuche in der namensgebenden Nervenheilanstalt mit dem bekannten Medikamentencocktail von Symphonik und Bombast sowie einer höheren Dosierung an Clear Vocal-Anleihen weiter. Dadurch wird der Hörer in einer polierteren, melodischeren Umgebung gefangen gehalten, um diesen damit ruhig und zufrieden zu stellen. ZORNHEYM heben sich dadurch von ihrem Vorgänger ab, ohne sich dabei zu distanzieren oder an Biss und Qualität zu verlieren. Gelungen vom ersten bis zum letzten Hilfeschrei! (lisi)


Mehr Flusensieb!


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