Flusensieb Mini #104 - Drei übersehene Metal-Platten

Veröffentlicht am 03.03.2023

Manchmal muss es der kleine Happen für zwischendurch sein. Das FLUSENSIEB MINI bietet kleine Ohrenfreuden oder schwer verdauliche Schwermetall-Partikel – das kommt einzig und allein auf den Genießenden an. Auf jeden Fall schneller zur Hand (oder am Ohr) als der berüchtigte Gang zum Kühlschrank – zumindest fällt das Sich-Schwerfällig-Von-Der-Couch-Erheben weg. Viel Spaß mit den drei fast überhörten (unerhört-en!) Platten, die hier noch einmal die letzte Möglichkeit haben, zu gefallen.


 

ACID BLADE – Power Dive

Die erst 2021 gegründete Heavy Metal Combo aus dem schönen Elbflorenz (Dresden für Nicht-Ostdeutsche) legt mit „Power Dive“ ihr Langspiel-Debüt vor und kann mit ihrem traditionellen, äußerst melodischen Metal made in the 80s auch direkt punkten. Traumhafte Twin-Gitarrenläufe, eingängige Hooks, ein herrlich oldschooliger Sound und ein organisches Drumming zeichnen „Power Dive“ aus. Am Gesang werden sich die Geister scheiden, entweder man mag Klays Stimme oder nicht. Die erste Voll-Längen-Duftmarke kann absolut überzeugen und wir werden sicher in Zukunft von ACID BLADE noch so einiges hören!  (EL)


 

EPIDEMIC SCORN – Destrumanity

Und noch ein ostdeutscher Act, diesmal aus dem erzgebirgischen Annaberg-Buchholz soll euch ebenfalls nicht vorenthalten werden. EPIDEMIC SCORN zocken ruppig-brutalen, aber mega-groovigen Death Metal, der über das gesamte Album hinweg gekonnt und gelungen Oldschool Todesblei mit modernen Elementen vermischt. Die Jungs aus dem Südosten der Republik sind zwar relativ unbekannt, aber trotzdem alte Hasen im Geschäft. 2004 gegründet ist „Destrumanity“ immerhin schon ihr sechstes Album, und es wird langsam Zeit, dass EPIDEMIC SCORN einem größeren Publikumskreis bekannt werden. Verdient haben sie es allemal.  (EL)


 

AEPHANEMER – A Dream of Wilderness

Die französischen Melo-Death Metaller haben schon mit ihren Vorwerken Eindruck hinterlassen, können sich nun aber noch einmal um eine ganze Ecke steigern. AEPHANEMER berufen sich auf ihre Qualitäten, schieben sich aber eine weitere melodische Komponente im Sinne von gelegentlich symphonischen Beigaben in die Kompositionen. Dies tut der Band, dem Aufbau der Songs und vor allem der Hoheit des Sounds ausgesprochen gut und füllt die gelegentlich für Melo-Death fast schon minimalistisch ausgeführten Passagen bis hin zu gelegentlich epischem Einschlag gehörig auf. Anspieltipps: Neben „Antigone“ auch „Roots and Leaves“ und das auf Französisch erhältliche „La Radeau de la Méduse“ (lisi)


Mehr Flusensieb!

 


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