Taz Taylor Band - Welcome to America

So was gibt es auch nicht oft. Da übt ein Typ alleine in "stillen" Kämmerchen Gitarre spielen, nimmt ´97 ein Instrumentalalbum auf, übt weiter und entschließt sich eines Tages, die Sangeslegende GRAHAM BONNET einzuladen, bei seinem kommenden Album mitzuwirken. Und der sagt auch noch prompt zu! Der Typ heisst TAZ TAYLOR, kommt aus Birmingham und lebt mittlerweile in Kalifornien. Wie auch Bonett in Sunshine State residiert. Über die Qualitäten eines Graham Bonett, der schon bei RAINBOW und MSG seinen Dienst tat (zuletzt war er auf Iain Ashley Hersey's "Holy Grail" Album von 2005 zu hören, muss man nichts sagen. Zu dem mir bis dato komplett unbekannten Taz Taylor werde ich mir nun meine Meinung bilden. Der Opener "Fighter's Fist" knallt einemsofort ein Riff entgegen, dass man einfach lieben muss.

Bei Betrachtung der Trackliste fällt einem der Titel "Parisienne Walkways" auf. Und ja, es ist genau das, was man vermutet. Der Gary Moore Gassenhauer wird hier in bester Manier des Altmeisters zelebriert. So manches Cover von dem Song ging ja schon in die Hose, was hier jedoch nicht der Fall ist. Aber durch die Coverversion möchte man keinesfalls vom Songwriting ablenken, denn das lief laut der Band fliessend runter und spiegelt sich in dem Longplayer wieder. Und die Solos, eine wilde Mischung aus Gary Moore, Rhandy Rhoads und Michael Schenker (für mich immer noch der bessere der Schenker Brüder, Anm.) sind allesamt gelungen und wirken nicht lieblos runtergespielt.

Mit "The Reprise" findet sich noch ein weiterer Instrumental Track auf dem Album ein, auf dem Taz sein ganzes können zeigen kann, ohne dass man dabei vom Gesang Bonnets "abgelenkt" wird. Als gesamtes betrachtet ist "Welcome to America" ein gelungenes Debüt einer Band, die aus Männern mittleren Alters besteht. Aber dennoch rocken die Mannen ganz ordentlich ab auf dem Album. Wieder mal bewahrheitet es sich, was man schon oft sagte: Wenn Graham Bonnet mit von der Partie ist kommt meistens nur gutes dabei raus.

Kuriosum auf dem Album ist sicher der letzte Track "Goodbye Mr.C". Ein Covermix aus den Ozzy Songs "Goodbye to Romance" und "Mr. Crowley". Der erste Teil besteht aus Goodbye to Romance, der zweite Teil aus Mr. Crowley. Und Taz hat das so genial hinbekommen, dass man denkt hier handelt es sich nur um einen Song. Vor allem, wenn man besagte Ozzy Versionen nicht kennt. Ozzy selber hätte es nicht besser machen können. Ein gelungenes Album, welches man sich guten Gewissens kaufen kann.