In Slumber - Arcane Divine Subspecies

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VÖ: 06.11.2009
Bandinfo: IN SLUMBER
Genre: Melodic Death Metal
Label: Twilight Zone Records
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Lineup  |  Trackliste

IN SLUMBER sind zurück und haben ein neues Album im Gepäck. Der mittlerweile dritte Longplayer des oberösterreichischen Vorzeige-Melodic-Death-Exports um Mastermind Wolfgang Rothbauer setzt zwar auf Bewährtes, tut das aber so überzeugend, dass besonders kurz Angebundene gleich zum Fazit springen dürfen, ohne wesentliche Informationen zu verpassen. Große Überraschung ist das für Kenner der Band zwar keine, aber man will sich als mündiger Musikkonsument ja trotzdem informieren.

Kurz gesagt: IN SLUMBER ziehen auch auf „Arcane Divine Subspecies“, so der ansatzweise an DIMMU BORGIR erinnernde Titel der Scheibe, ihr Ding so kompromisslos durch wie eh und je. All jene, die von den Oberösterreichern bisher noch nichts gehört hatten (Schande über euch!), dürfte es interessieren, dass die Band den Melodic Death ziemlich breit auslegt, sprich ziemlich brachial zu Werke geht. Bei den Linzern regiert der Blastbeat, und das nicht nur gelegentlich zum Drüberstreuen. Dass die Burschen es trotzdem mühelos schaffen, einem nicht von der Hand zu weisenden Melodieanspruch gerecht zu werden und zudem einen unglaublichen Groove in ihre Songs packen, ist schon allein deswegen eine beachtliche Leistung – vor allem, weil IN SLUMBER brutalste Härte und erhabene Melodieführung in einem Mischverhältnis zum Besten geben, das mit keiner anderen mir bekannten Band vergleichbar ist. Besonders angenehm fällt auf, dass das Quintett sich musikalisch weitab gängiger Genre-Klischees bewegt und trotzdem charakteristisch, wenn nicht sogar paradigmatisch vorgeht.

Zwei kleine Mankos hat die Platte dann aber doch: zum einen ist der Grundtenor der Platte bis auf einige Ausreißer ein ziemlich uniformer – bei aller Abwechslung knüppeln sich die Linzer auf weite Strecken in ein und derselben Stimmung (wütend, aber melancholisch) durch das an und für sich exzellent geschriebene und gespielte Material. Zum anderen ist der Sound zwar wie von Tue Madsen und Peter Siegfredsen gewohnt wuchtig und fett geraten, spart aber – und das ist im Grunde Geschmackssache – ziemlich mit den Höhen, und gerade bei den wunderschönen und nicht gerade seltenen Leads verpufft so die Melodiewirkung etwas. Überhaupt hätten die Gitarren mitunter etwas knackiger, etwas schärfer sein dürfen, wirklich negativ fällt in dieser Hinsicht aber nichts auf. (An dieser Stelle sei vielleicht angemerkt, dass Tue Madsen klangtechnisch auch ruhig wieder mal neue Wege bestreiten könnte, anstatt alle Bands, die er unter seine Fittiche nimmt, mit „One Madsen Fits All“ auszustatten…) Songtechnische Ausfälle leistet sich das Quintett ohnehin keine, von daher kann man getrost eine dringende Empfehlung aussprechen.

Was bleibt mir also noch anderes zu sagen, als dass IN SLUMBER mit „Arcane Divine Subspecies“ ein weiteres Klassealbum vorlegen, das sich nicht nur Fans der Band schleunigst besorgen sollten. Mit einem derart konstantem, hochqualititaven Output ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis die Oberösterreicher endlich aus dem deutschen Sprachraum ausbrechen und internationale Bühnen auf ihre unnachahmliche Art und Weise unsicher machen. Immer weiter so!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (10.11.2009)

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