Doomed - Our Ruin Silhouettes

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VÖ: 21.04.2014
Bandinfo: DOOMED
Genre: Doom Metal
Label: Solitude Productions
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Die Einmann-Doom-Allzweckwaffe Pierre Laube klopfte unlängst wieder an und legte uns sein neues, mittlerweile schon drittes Album vor die Tür. Wieder einmal hat er beinahe alles selbst gemacht, Pim Blankenstein und Andreas Kaufmann gehen ihm bei zwei Songs etwas zur Hand. Ansonsten röchelt der Chef selber. Spielt selber, gestaltet und produziert selber.

Und erneut gibt es nix zu meckern.

Klar, der heraufziehende Frühling, bald in einen hellen Sommer übergehend ist nicht das, was man unter Doom-Wetter versteht. Es ist schwierig, sich düster an ein Jahrhunderte altes Kreuz zu lehnen und zu lamentieren, wenn nebenan im Schwimmbad ein Haufen Volksschulkinder über die nagelneue Riesenrutsche fräsen. Aber das ist dann auch der große Unterschied von DOOMED zu vielen anderen Bands des Genres. Pierre versteht es, die dem Doom bisweilen inhärente Laschheit in melodische, frei schwimmende Songs zu verpacken. Und die funktionieren dann auch auf dem Fahrrad bei der sonntäglichen Ausfahrt.

"The Last Meal" mit Andreas Kaufmann als Barden darf nicht unerwähnt bleiben, wird hier doch im Höchsttempo losgeknüppelt (im letzten Drittel kommt es noch mal ganz dick), seitens des Schlagwerks. Das Riff legt sich allerdings sehr geschmeidig über das hektische Fundament. Der Song ist aber in seinen ersten beiden Minuten aber auf jeden Fall fast ein wenig verwirrend für den Doomkopf. Hier spielt der Chef ein wenig mit dem Hörer. Gelungen.

Sehr griffig auch der mit etwas Dark Wave Elementen versetzte „My Hand In Yours“ das im Laufe der Wiedergabe beinahe rockig wird. Das sind kleine, feine Elemente, die so das Album noch weiter aufwerten. Dann aber wieder das warme, beruhigende Element der Langsamkeit. Es ist erneut ein Gedicht, wie langsam man beschwingte Melodien spielen kann. Wie sehr man einerseits extrem harte, extrem langsame Riffs freisetzt und andererseits jedem Song ein eigenes Gerüst errichtet mit dem er sich völlig eigen selbst errichtet ist wohl eine Fertigkeit, die vielen abgeht.

Das Album wird über das russische Solitude-Label veröffentlicht. Zu erstehen wieder über die DOOMED-Seite. Und man sollte sich das Album auch wirklich als physische Kopie besorgen. Erneut ist das Design wieder interessant hochwertig und auch textlich hat man wieder etwas zu sagen. Man merkt die massive Sorgfalt, die in die Erweckung dieses Stückes Musik gegangen ist. Ein rundum gelungenes Stück Doom.





Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (02.05.2014)

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