Shark Island - Gathering Of The Faithful

Altherrenrunde ist dies, eindrucksvoll wiederlegt mit Blick auf das Promophoto, keine. Den Ausdruck könnte man aber schon gebrauchen, nachdem schon ebensolche Altspatzen aus dem Dunstkreis des Sleazebezirks LA die wohltoupierte Mähne zu den Klängen von SHARK ISLAND beutelten. Niemand geringere nämlich als MÖTLEY CRUE, RATT und die (nunmehr desaströsen) GUNS 'N' ROSES wohnten einigen der meist als Clubband engagierten Gigs der Haifische bei. 1979 von Richard Black und Spencer Sercombe gegründet, und leider nie zu grossartigem Ruhm wie einige der Besucher gekommen (ausgenommen die "Law Of The Order" Scheibe 1989), scheiterte man primär an Zwistigkeiten mit dem Management, sowie der daraus resultierenden Spannungen innerhalb der Band.

Nachdem alle Mitglieder (bis auf Urschlagzeuger Greg Ellis) nun offensichtlich Lust auf einen Nachschlag (boing!) hatten, lausche ich hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge den alten Kompositionen (ja, allen Ernstes, sie hatten 50 - 60 Songs übrig), die dementsprechend auch so klingen. Und zwar nach B Seiten Hits. Die Art von Musik, die mit unendlich viel Können und Kniffen Radiotauglichkeit atmet und trotzdem "ROCK!!" brüllt, aber nicht komplett überzeugt. Es riecht an der einen Ecke nach "Dyer Maker" von LED ZEP, anderenortes begrüsst einen das heisere bluesige Gsangl eines Steven Tyler mit einem Eutzerl mehr Druck. Schlussendlich schaffen es sogar einige der Melodien, bei mir eine Gänsehaut aufsteigen zu lassen. Nostalgiker des 80er LA Rock und oben genannter Bands werden diese Platte lieben. Also sicherlich besser als die neue Chinesendemo vom Hans n' Josef...