FEEDING THE WOLVES - Antagonist

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VÖ: 03.12.2021
Bandinfo: FEEDING THE WOLVES
Genre: Metalcore
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

FEEDING THE WOLVES aus Innsbruck stehen nach ihrer EP „Shallow" von 2018 (Kollege Laichster stellte sie in unserer UvU-Reihe vor) nun endlich mit ihrem Debütalbum „Antagonist“ auf der Matte. Stilistisch wildern die vier Tiroler hauptsächlich in modernen Strömungen, aber versuchen sich dabei nicht allzu sehr an (ein-)gängige Genremuster zu ketten, sondern erweitern ihren Stilbereich gerne um Hardcore-Punk und Einflüsse aus ganz klassischem Heavy Metal. Das sorgte schon auf dem ersten musikalischen Lebenszeichen für ein formidables Hörvergnügen, so gehen FEEDING THE WOLVES den eingeschlagenen Weg konsequent weiter.

„Breaking Point“ rifft nach kurzem Intro gleich modern und breitwandig los und liefert eine coole Mischung aus knackig-melodischen Riffs mit ordentlich Pfeffer und rotzfrechen Vocals, die vor allem im Refrain deutlich in den Hardcore-Bereich schielen – dazu ein lässiger Refrain, der schnell im Gedächtnis bleibt und fertig ist der vielversprechende Opener! „Trapped In Hope“ führt das Muster etwas ruppiger und mit gutem Tempo weiter und macht mit seinem punkigen Refrain ebenfalls gehörig Spaß. Die Verbindung aus garstigem Geschimpfe und lässigen Gangshouts sorgt im Verein mit vielfältigen Songstrukturen dafür, dass das Album auf seine komplette Spielzeit gerechnet nie langweilig wird, vor allem nicht bei „Void“, das durchaus episch ums Eck kommt und ein paar schön knackige Breakdowns an Bord hat, die kräftig am Watschenbaum rütteln.

Am stärksten sind FEEDING THE WOLVES immer, wenn sie die rotzfrechen Hardcore-Vocals rausplärren, während die Gitarrenfraktion mit ordentlich Power und einer kleinen Prise modernen Epik in Richtung KILLSWITCH ENGAGE die Saiten schrubbt, wie zB bei „Heretic“ oder „Acoasma“. Überhaupt sind es die zackigen Titel, die auf „Antagonist“ am besten einfahren, das kann sowohl „Burn“ sein, das mit derbem Gebrüll in dem Strophen punktet, als auch der fette Rausschmeißer „Rotten From Disease“, in dessen breiteren Passagen schon mal eine Prise TRIVIUM mitschwingt und mit epischem Chorus ein Ausrufezeichen unter das Album setzt.

Ein bisschen unschlüssig machen die Cleanen Vocals, die in ihrer rotzigen Hardcore-Ausprägung einen guten Kontrast geben, aber als episch intonierte Gesangslinien nicht immer ganz die Harmonien treffen. Das geht in „Ember“ auf liebevoll-schräge Weise gut, aber holpert gerade im stimmungsvollen, düsteren „Insomniac“ gewaltig, dass sich im heimatlichen Wohnzimmer erschrocken das Fell des tierischen Mitbewohners sträubt.

Mit „Antagonist“ haben FEEDING THE WOLVES ein bockstarkes Debüt am Start, das sich nicht von allzu engen Genrefesseln limitieren lässt und mit Abwechslung und einem Händchen für schlüssige Spannungsbögen und griffige Riffs punkten kann. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für den nicht immer treffsicheren Cleangesang, der sich bis auf einen Ausfall aber unaufdringlich in das Album eingliedert und sowohl von der starken Produktion als auch von den durch die Bank stark strukturierten Songs abgefedert wird. Wer modernen Sound abseits von ausgelatschten Genrepfaden sucht, der wird bei FEEDING THE WOLVES fündig – unbedingt mal reinhören, die Titel sollten vor allem live ordentlich ins Gebälk fahren!

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (01.12.2021)

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