RIMFROST - Veraldar Nagli

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VÖ: 16.11.2009
Bandinfo: RIMFROST
Genre: Black Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

„Rim“ bezeichnet im Englischen mitunter die Randzone um eine besonders lichtlose Körperöffnung. Was also ist RIMFROST? Ein Schelm wer denkt, es hätte mit dem Herumsitzen in zugigen Proberäumen zu tun. Es war sicher so, dass die Knirpse Hravn und Throllv, im Gründungsjahr 2002 zarte 15 beziehungsweise 16 Jahre alt, vom schneegezuckerten Ufer des heimischen Fjords romantisch berührt waren.

Wie auch immer, nachdem man sich mit dem Release des Debüts „A Frozen World Unkown“ durch ein einschlägig verrufenes Label sicher signifikanten Teilen der möglichen Klientel entzogen hat folgt mit „Veraldar Nagli“ – das heißt „Achse der Welt“ – der zweite, diesmal politisch unbedenkliche Schlag der Schweden. Dem klassischen Black-Image, das die Band auf Fotos nach außen trägt zum Trotz spielt man eine munter rockende Mischung aus geschwärztem Death Metal mit Thrash-Anleihen. Wie immer es also um die Temperatur der Gesäßregion bestellt ist, der Nacken sollte beim Hören gut durchblutet werden. Die bretternde Ouvertüre durch den Titeltrack und das folgende, programmatisch betitelte „The Black Death“ geben die grobe Marschrichtung vor. Ausritte ins epische Midtempo finden sich bei „Legacy Through Blood“ und dem finalen „Void of Time“. Dabei warten beide Tracks gar mit klarem Gesang auf, was mitunter etwas an MANOWAR erinnert, aber wirklich überraschend gut funktioniert – so gut sogar, dass man sich fragen muss, ob die Band in diesen Gefilden nicht generell besser aufgehoben wäre. Die Prügeltracks, die den Rest der Scheibe füllen sind zwar in Ordnung, um während der morgendlichen U-Bahnfahrt den nötigen Blutdruck fürs Tagesgeschäft aufzubauen oder die Stimmung für die Feindfahrt gegen ein angelsächsisches Kloster anzuheizen; für anhaltende Begeisterungsstürme sind die Strukturen aber zu fragil, der Wiedererkennungswert nicht hoch genug.

Wenn sich die Lachmuskeln nach dem Verarbeiten des Bandnamens also wieder entspannt haben bleibt ein solides Album, das einem breiten Hörerkreis zwischen PATH OF GOLCONDA und IMMORTAL den Alltag mit der einen oder anderen Schlachtfantasie würzen dürfte.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: eisendorn (26.11.2009)

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