06.08.2009 - 08.08.2009, Army Fortress JOSEFOV / Jaroměř

BRUTAL ASSAULT Festival 2009 - Day2

Text: Reini | Fotos: caroline
Veröffentlicht am 19.08.2009

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Getting there is Half the Thrill!

Die Anreise zum diesjährigen BRUTAL ASSAULT Festival in der aufgelassenen Armeefestung in Josefov (TCH) erwies sich als wahre Odyssee. Die nette Dame im Navigationsgerät versteckt spuckte so manch obskure Route aus, zig Baustellen und/oder Umleitungen trugen nicht unbedingt zur Stabilisation der Lage bei und schlussendlich machte die Stormbringer Belegschaft auch noch Bekanntschaft mit den (gut Deutsch sprechenden) tschechischen Gesetzeshütern. Was so alles passieren kann, wenn man einfach nur locker und entspannt ein Festival besuchen möchte. (-reini-)

Donnerstag 6. August 2009:

Endlich an der Venue angekommen waren die HC Urgesteine von MADBALL gerade dabei dem Publikum eine gehörige Lektion in NYC Old School Hardcore zu kredenzen. Fronter Freddy Cricien steht seinem älteren Halbbruder Roger Miret in nichts nach, forderte die Meute immer wieder dazu auf mit ihm und seiner Band eine zünftige HC Party zu feiern (put your fist, your middle finger, your horns or whatever you like in the air and show me what a real HC show will be...) und überzeugte mit seiner Mannschaft rund um Kultbassist Hoya Roc sowohl mit altem („Set It Off“, „My Worst Enemy“), als auch neuerem Material wie dem Titeltrack der letzten Platte „Infiltrate The System“. Die erfreulichste Message dann gegen Schluss des Auftritts: MADBALL arbeiten gerade fieberhaft an einem neuen Album, welches 2010 das Licht der Welt erblicken soll. (-reini-) Lange ist es her, seitdem ich die Israelis ORPHANED LAND das letzte Mal live gesehen haben... Rar haben sich die Exoten des Metals gemacht, was vielleicht auch daran liegt, dass die Jungs zur Zeit mit Hochdruck an der Finalisierung ihres neuen Albums "ORWarriorOr" feilen, von dem es heute auch zwei Songs zu hören gibt. ORPHANED LAND besitzen diesen ganz besonderen Charme, der ihre Kultur und die schönsten Seiten des Metals verbindet, folkloristischer Doom-Prog Metal mit viel exotischen Elementen sind eben ihr Markenzeichen und Frontcharismatiker Kobi Fahri ist auch am Brutal Assault wieder bestens in Form und begeistert die Menge, die in der ersten Reihe eine israelische Fahne hochhält. Vor allem Songs wie 'Birth Of The Three' oder 'Norra El Norra' vom grandiosen "Mabool" Album sorgen für Begeisterung und zaubern eine ganz besondere Stimmung in die Festival-Arena. Jetzt kann man nur noch auf ein baldiges Wiedersehen mit neuem Album hoffen! (-caroline-) Peter Tägtgren, der Herr der Augenringe ist wieder da! Mit PAIN hat es Peter in den letzten Jahren zu fast mehr Bekanntheit als mit seinem eigentlichen Hauptprojekt HYPOCRISY geschafft. Vielleicht liegt es daran, dass bei PAIN das Augenmerk auf garantiert mitsingbare Ohrwürmer mit poppigen Melodien und eingängigen Refrains liegt. Die Fans kommen auf jeden Fall in Scharen an und feiern die Schweden gnadenlos ab! Peterchen hat eben ein Händchen für tolle Melodien und bei Songs wie 'I'm Going In' dem grandiosen 'End Of The Line' oder 'On And On' schwingt schon mal der eine oder andere hartgesottene Metaller fröhlich das Tanzbein! Dass nach die Jungs nach 'Same Old Song' noch mit der Zugabe 'Shut Your Mouth' ankommen ist schon fast eine Pflichtübung und der geübte PAIN-Fan weiß, dass dieser Song eigentlich nie ausgelassen wird. Schade nur, dass Peter auf den neuen Hit 'Follow Me' verzichtet, der kann zumindest auf Album nämlich auch ohne Neo-NIGHTWISH-Trällerelse Annette überzeugen. Dafür wird mein Ice Age Plüscheichhörnchen wieder mal zum PAIN-Star und Gitarrist Michael stellt das Ding auf die Bühne... Jetzt ist es in Schweden ;) (-caroline-) Zugegeben ein Spur von Skepsis war schon angesagt was den Headliner Status der reformierten BIOHAZARD betraf. Erst in letzter Sekunde für die vorgesehenen FEAR FACTORY eingesprungen bewiesen Evan Seinfeld und seine Meute aber, dass sie auch zum 20. Geburtstag der Band ein volles Festivalgelände zum Kollektivausrasten bringen können. Genügend hochklassiges Songmaterial versteckt sich ja in der Discografie der New Yorker, sei das jetzt „Urban Discipline“, „Wrong Side of the Tracks“, oder – besonders – der Zugabenblock! „Propaganda“ sicher einer DER BIOHAÄZARD Songs, oder das CYPRESS HILL Cover „I Ain't Goin Out Like That”, bei dem Seinfeld ca. 50 Mädels auf die Bühne holte um gemeinsam mit dem vermeintlich schwachen Geschlecht eine ordentliche Party vom Leder zu ziehen. Skepsis widerlegt, geiler Auftritt, wobei in einem engen, schmalen Club die Intensität von BIOHAÄZARD noch weit mehr zum Tragen kommt! (-reini-)

An sich hätten jetzt planmäßig Paul Masvial und seine Frickelbrüder von CYNIC die Bühne entern sollen, deren Equipment (oder Teile davon) hing jedoch am Londoner Flughafen fest und so durften die Chaoten Grinder von BRUTAL TRUTH statt um zwei Uhr in der Früh schon zur Mitternachtsmatinee blasen. Eine minimal erweiterte Spielzeit (40 statt der ursprünglich geplanten 30 Minuten), 18 Songs und ein kompromissloses Grindcore Gewitter waren die Ausbeute der GC Legende. Sei es jetzt das „Evolution Through Revolution“ Einstiegstripple „Sugardaddy“, „Turmoil“ oder „Daydreamer“, oder ganz altes wie „Birth Of Ignorance“ oder „Stench of Profit“, die Amis zeigten keinerlei Gnade, stießen bei gewissen Zuschauer auf Unverständnis, überzeugten aber genau jene Klientel, die Lilker & Co. für diese seit Jahrzehnten zur Schau getragenen Leck Mich Am Arsch Einstellung lieben! (-reini-) Party-Folk-Metal nach Mitternacht? Kann das funktionieren? Jein! TURISAS sind sicher eine der härteren Vertreter der Humpa Abteilung. Besser werden sich dadurch nur bedingt. Wie immer schön geschminkt, der Warlord ist ohne Frage ein souveräner Fronter, sauft gleich mal vor „One More“ mit dem Publikum ein paar Jägermeister, so richtig cool ist es aber nur dann geworden, als sich die Finnen am „Rasputin“ versucht haben. Das war Party pur! Auch das abschließende, obligatorische „Battle Metal“ konnte die ansonsten eher verhaltene Stimmung des Schreiberlings einigermaßen bessern. Ganz OK, aber halt nicht mehr! (-reini-) Die technischen Probleme, welche CYNIC schon durch das Nichteintreffen diverser Equipment Teile hatten, setzen sich auch auf der Bühne fort, sodass es schlussendlich schon weit nach 2 Uhr in der Früh war ehe Masvidal, Reinert und Co. in andere Sphären vordringen konnten. Da nicht nur die strapaziöse Fahrt, sondern auch die Kälte an der Kondition der Stormbringer Crew nagte, ließen wir uns von wunderbarer Kopfmusik a la „Nunc Fluens“, „The Space For This“ und „Evolutionary Sleeper“ gen Ausgang tragen… (-reini-)

Freitag 7. August 2009:

Vor der Mittagszeit auf die Bühne zu müssen kann mitunter mühsam sein, dennoch hat sich eine ansehnliche Fangemeinde eingefunden um mit OBSCURA eine gute halbe Stunde lang den technischen Death Metal zu frönen. Und die Deutsch/Holländische Gemeinschaft zog die Zuseher schon beim Eröffnungstrack „Anticosmic Overload“ in ihren Bann. Angespornt durch die überaus positive Resonanz steigerten sich OBSCURA in einen High Class technical Cocktail, der sich natürlich hauptsächlich auf das aktuelle Album „Cosmogenesis“ stützte, aber auch einen Track vom „Retribution“ Werk offenbarte. Lediglich die Ansage von Sänger Steffen Kummerer (“We suck“) konnte ich in dieser Form nicht nachvollziehe. Dreh- und Angelpunkt war natürlich Bassikone Jeroen Paul Thesseling, der auch on Stage mit seinen Soloeinlagen glänzen konnte. (-reini-) Weit deftiger donnerten dann die Australier von PSYCHROPTIC durch die Botanik. Immer wieder wurde dem einen Fan Aufmerksamkeit geschenkt, der mit einer Aussie Flagge vor der Bühne in Ekstase geriet, dabei vergaßen PSYCHROPTIC aber nicht darauf uns eine Abrissbirne nach der Anderen um die Ohren zu knallen. Die Balance zwischen neuem Material wie dem Titeltrack der aktuellen Scheibe „(Ob)Servant“, oder älterem wie „The Sword Of Uncreation“ vom 2001er Debütalbum „The Isle of Disenchantment“ oder „The Scepter Of Jaar-Gilon „ (vom 2003er „The Scepter of the Ancients“) war ausgewogen und die Circle Pits rotierten auch ganz ordentlich. (-reini-) NEGURA BUNGET sind für mich DIE Neuentdeckung des Festivals und bei jedem weiteren Song, den die Rumänen spielen frage ich mich, warum ich die Band nicht schon viel früher gefunden habe. Auch wenn das halbe Line-Up von NEGURA BUNGET mal eben umgetauscht wurde, hinterlassen die Herren und die Dame am Keyboard einen gewaltigen Eindruck und spielen ein fragiles, episches und intensives Set. Die zahlreichen exotischen Instrumentem angefangen vom Alphorn bis hin zum Xylophon oder der Panflöte mischen sich wunderbar mit dem Black Metallischen Grundtenor der Musik und erzeugen auch in der größten Mittagshitze und bei sengendem Sonnenschein eine angenehm wohlige Gänsehaut... Wunderschön! (-caroline-)

Zeit für guten Death Metal, oder eher brutalen Death Metal, denn mit VOMITORY hat definitiv kein langsamer Vertreter der Zunft die Bühne betreten. Mit der letzten Scheibe "Carnage Euphoria" bewies das Quartett, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Songs wie "Terrorize ,Brutalize, Sodomize" "Hollow Retribution" oder vom aktuellen Album "The Carhage Rages On" schlagen wie Mörsergeschosse in der Menge ein. Schnelle Riffs, aggressives Schlagzeug und tiefe Growls zeichnen die Jungs aus und lassen die Todeswalze auf Hochtouren anlaufen. Soundqualität sehr gut, Stimmung genial und nach knapp 40 Minuten verlässt das Quartett zufrieden die Bühne. (-Sethrion-) „Wir spielen das was die Leute von uns hören wollen und wenn das nur alte Songs sind ist es auch OK“ so GRAVE Gittarist, Vocalist Ole Lindgren mir gegenüber im entspannten Backstageplausch. Und was soll ich sagen: Sie haben Wort gehalten. Wie schon Anfang Mai bei den WALPURIGS METAL DAYS konzentrierten sich die Schweden hauptsächlich auf die Frühphase ihres Schaffens; pfefferten Songs mit Kultstatus wie z. B.: „Extremely Rotten Flesh“ oder „Soulless“ in die Menge und lediglich am Schluss schaffte es „Bloodpath“ als einzig aktueller Beitrag vom 2008er „Dominion VIII“ Album in die Setlist. Wenn’s die Fans so wollen und die Band es auch so rüberbringt – mir soll’s Recht sein! (-reini-) DAGOBA schafften es durch einen Unfall mit ihrem Tourbus nicht nach Josefov, warum die danach auftretenden ATHEIST dann aber trotzdem so elendslang für ihren Linecheck benötigten war wohl nicht nur mir unverständlich. Dadurch schrumpfte der Auftritt von Kelly Schaffer & Co. zu einem Rumpfwerk, welcher aus gerade mal sechs Songs bestand. Den ersten Song („Unquestionable Presence“ soweit ich das mitbekommen habe) hat die Band noch dazu abbrechen müssen; die Vorzeichen standen also nicht unbedingt auf Sturm bei ATHEIST. Dass es trotz der widrigen Umstände dennoch ein cooler Auftritt geworden ist, verdanken die Mannen natürlich ausschließlich ihrer Vergangenheit. Allein „Piece of Time“ weckte bei mir so manche Gänsehaut, Kelly Shaffer schaut nach wie vor urcool drein und mit einem Tony Choi am Bass (trotz der leicht deplatzierten Garderobe: Olivgrüne Jogginghose!!) kann sowieso nix schiefgehen. (-reini-) Nach OBSCURA und PSYCROPTIC der nächste Frickelcore Act in Josefov - BENEATH THE MASSACRE. Und die Kanadier brettern ohne Rücksicht drauf los. „Reign of Terror“, „The Stench Of Misery“, „Our Common Grave“, „No Future“ oder “System's Failure” prügelten mit technischer Erhabenheit alles in Grund und Boden, mir ist die ganze Geschichte zwar bei Zeiten eine Spur zu chaotisch, dem Auditorium war das allerdings genau Nüsse, Brüllwürfel Elliot Desganges und seine drei Kumpanen wurden gnadenlos abgefeiert! (-reini-) Norwegischen Black Metal spendierten uns dann VREID; so richtig spannend fand ich Nummern wie „Disciplined“ oder „Speak Goddamnitt“ dann aber doch nicht und entschied mich die dringend nötige Nahrungsaufnahme höher zu priorisieren… (-reini-) Viel zu selten spielen NOVEMBERS DOOM bei uns, was wohl auch an der weiten Anreise aus Chicago liegen mag. So ist die Gelegenheit gut, die düster Amis mit dem guten Humor wieder auf europäischem Boden zu sehen und die Death-Doomigen Kompositionen mit dem ganz eigenen Touch zu genießen. Bei nur 45 Minuten bleibt zwar nicht so viel Zeit, um viele Überlange Songs zu präsentieren, doch NOVEMBERS DOOM überzeugen mit einem kleinen "Best Of" Repertoire, bei dem vor allem mein absoluter Favorit, 'The Pale Haunt Departure' zum absoluten Highlight wird. (-caroline-) Are you ready for some Brujerizmo? Die Spaßbacken von BRUJERIA, bei denen ja aktuell Jeff Walker (CARCASS), Shane Embury (NAPALM DEATH) bzw. Adrian Erlandsson (ex-CRADLE OF FILTH, aktuell bei PARADISE LOST und NEMHAIN) für große Teile der Instrumentalparts zuständig sind, zelebrierten von der ersten Minute an eine Mords Gaudi. Die Gesichstverhangenen, bei denen gerade die beiden Sänger (Juan Brujo und Pinche Peach) wie Derwische über die Bühne fegten, sangen über Satanismus, Sex, Politik, Immigration, Revolution, ließen Pancho Villa hochleben, und viel genialer als BRUJERIA kann man einen Track wie „Macarena“ nicht verunglimpfen… War sogar so genial die letzte Zugabe, dass man gar nicht mitbekam, dass die Band längst die Bühne verlassen hatte und einem lediglich ein Band unterhielt… Trotzdem: Hola Banditos! (-reini-) Es gibt Bands, die nie langweilig werden, egal wie oft man sie sieht und in dieser Liga spielen zweifelsohne OPETH! Mikael Åkerfeldt ist einfach ein Meister seines Faches, sowohl musikalisch als auch in seiner Rolle als Frontman und auch am Brutal Assault lässt er die Gelegenheit nicht aus, seine Fans wieder mit ein paar Witzchen zu amüsieren - zwar nicht so intensiv wie bei seinen Clubshow (die Zeit ist leider knapp) aber der sympathische Schwede hat einfach diesen fannahen Charme, der oft keiner großen Worte bedarf und nur mit einem kleinen Satz zu belustigen weiß. "Als ich bei OPETH angefangen habe war ich Bassist... Jetzt bin ich Sänger und Gitarrist, das ist eindeutig die attraktivere Position, ich bin jetzt der sexy Frontman" scherzt Mikael und erntet herzliche Lacher. Die Band ist heute außerdem eindeutig im Jam-Fieber und improvisiert in die überlangen Songs immer wieder herrliche Soundcollagen, die mehr als einmal an PINK FLOYD erinnern und Mikael lässt es sich nicht nehmen, auch mal Popsongs in einem Intro zu verwursten. Songtechnisch gibt's zwar keine großen Überraschungen, aber Stücke wie 'Leper Affinity', 'Ghost Of Perdition' oder 'Deliverance' funktionieren immer wieder bestens. OPETH sind einfach eine sympathische Band, die sich sowohl auf der Bühne als auch bei Interviews und Signing Sessions so herrlich Rockstarallürenfrei gibt. (-caroline-)

Bestbesetzung, das heißt bei TESTAMENT Gitarrengenie Alex Skolnick ist mit auf Tournee, kongenial unterstützt von Eric Peterson and der zweiten Axt, Paul Bostaph rührt den Kessel und dann diese Setlist liebe Leute: 1. The Preacher 2. The New Order 3. Over the Wall 4. Practice What You Preach 5. More Than Meets the Eye 6. The Persecuted Won't Forget 7. Burnt Offerings 8. Into the Pit 9. Disciples of the Watch Encore: 10. D.N.R. (Do Not Resuscitate) 11. 3 Days in Darkness 12. The Formation Of Damnation Allein der Teil vor dem Zugabenblock war so was wie eine Lehrstunde in Old School Bay Area Thrash Metal. Chuck Billy, der Mikroständer schwingend, zwar ein wenig bewegungsarm, dafür umso besser bei Stimme war, führte seine Kumpanen von einem Klassiker zum Nächsten. Also ehrlich jetzt: Viel besser geht es im Thrash Genre nicht mehr, eine der absoluten Gewinner des diesjährigen BRUTAL ASSAULT FESTIVALS! ‚Nuff Said! (-reini-) Zum Abschluss des Tages verzauberten uns noch ULVER mit einem absoluten Non-Metal Gig. Atmosphäre, Gefühl, eine atemberaubende Videoanimationsshow waren der perfekte Wegbegleiter um die erschöpften Stormbringer Redakteure auf den Nach Hause Weg zu schicken. Überrascht von dem großteils doch sehr entgegenkommenden und Aufnahmebereiten Publikum bedankte sich Frontman Kristoffer Garm Rygg nahezu pausenlos bei den Verbliebenen die diese Neofolk, Ambient, Trip Hop Mischkulanz zu goutieren wussten. (-reini-) Man kann über ULVER denken was man will, die einen hassen sie, die anderen lieben sie. Wer die Bandgeschichte kennt weiß das ULVER definitiv kein Band ist die auf einem Level stehen bleibt, dementsprechend sind auch die Erwartungen auf den Live Auftritt der Norweger die so rar sind wie Glenn Benton sich in Europa blicken lässt. Zusätzlich zur Show wird noch eine Videowall aufgestellt wo, ganz simpel und einfach, "'Forgive us......" geschrieben steht. Den Anfang macht ein Mix-Song der aus der "A quick fix of Melancholy“ EP besteht. Düstere Stimmung verbreitet sich unter der Menge und so mancher weiß nicht was er davon halten soll. Trotzdem, mit Songs wie "Love Music" vom aktuellen Album "Shadows of the Sun" oder "Gnosis" können die Mannen um Kristoffer Rygg (wie kann man soviel rauchen während einer Show?) die Menge für sich gewinnen. Hier bekommt man den beeindruckenden Bewei geliefert, dass man auch eine gute Show liefern kann ohne wildes Herumgepose auf der Bühne. Über die Videowall bekommt man während der Show nachdenklich machende Videos zu sehen, wie z.B. Pornographische Filme und Bilder gekreuzt mit Kirchenfilmen. Provokation, Eigenständigkeit und garantiert nicht uninteressant, ich glaube so kann man am besten eine Show dieser Band bezeichnen. (-Sethrion-)

SAMSTAG 8. August 2009

AGATHODAIMON, die gibt’s noch? Freudig stelle ich also fest, dass die Band, die vor mehr als 10 Jahren für absolut innovativen Black Metal sorgte sich auch heute noch auf Festivalbühnen stellt und rockt. Es ist früh und das erste kühle Bier geht die Kehle runter, da passen Songs mit Nostalgie-Faktor wie 'Ne Cheama Pamintul' oder 'Tongues Of Thorn' perfekt dazu! Leider krankte der Auftritt der Düster-Deutschen ein wenig am Wiederholungs-Langweile-Geist, der sich hier und da nach einer halben Stunde einschleicht. Solide aber leider nicht mehr so mitreißend wie damals... Vielleicht lag es auch an der frühen Spielzeit und dem Sonnenschein? (-caroline-) Wohl die derzeit bekannteste junge Thrash Band von der grünen Insel, GAMA BOMB, durfte in sägender Mittagshitze für ein wenig Auflockerung sorgen. „Steel Teeth (The Metal Jaw)“, der „Final Fight“, „Time Crime“, der vernichtende „Hammer Slammer” waren probate Mittel um der Meute ein wenig den Schlaf aus den Augen zu treiben. Und sogar ein neuer Track namens „Pultred Ghost“ (wenn ich das richtig verstanden habe) verirrte sich in die Setlist und macht definitiv Lust auf das im November 09 erscheinende Album namens „Tales From The Grave In Space“. Weiters kredenzten uns die Iren die Kurzeruption „OCP“, „In the Court of General Zod“, „Bullet Belt“ und als krönenden Abschluss den „Hell Trucker“. Erfrischend dargebotener, schnörkelloser Thrash war das…(-reini-) Auch wenn ASHES YOU LEAVE mit ihrem Musikstil eher Einzelgänger sind am Brutal Assault, so findet sich doch eine kleine aber feine Menge an Genrefans vor der Bühne ein. Als ich die Kroaten das letzte mal vor 5 Jahren gesehen habe, hatten sie keinen wirklich guten Eindruck hinterlassen aber ein paar Jahre später und mit neuer Sängerin weiß der klassische Gothic Metal mit lieblichen Melodien und Geige durchaus zu überzeugen. Die Musik ist zwar nichts Neues aber manchmal funktioniert auch altbewährtes ganz gut - Vielleicht würde es in einer anderen Umgebung sogar noch besser funktionieren denn so bleiben ASHES YOU LEAVE die "female clean vocals"-Exoten des Festivals. (-caroline-) Guy Kozowyk ist ein Tier und Bassist Greg Weeks wohl DER Grimassenschneider des kompletten BA Festivals, dagegen agiert THE RED CHORD Gitarrist Mike McKenzie richtig zahm und zurückhaltend on Stage. Die von den vier Amis herbei beschwörte Staubwüste konnte aber auch das verhaltene Stageacting des Gitarristen nicht verhindern. Die Circle Pits auf Dauerrotation, Kozowyk stellte unmissverständlich klar we just do one thing: Kick Ass and keep going, da feierte das Publikum sogar die beiden neuen Tracks „Demoralizer“ und „Hour of Rats“ gehörig ab, die einen Ausblick auf das im Spätherbst erscheinende neue Album gaben. Brutal as Fuck sagt man dazu, oder so ähnlich, und das bei sengender Hitze… (-reini-)

Für die Technokraten von THE FACELESS war der Auftritt am BRUTAL ASSAULT FESTIVAL wohl was Besonderes, feierte doch Gitarrist Michael Keene Geburtstag, was von der Menge auch gleich mit einem zünftigen „Happy Birthday“ goutiert wurde. Sonst gab’s jede Menge Fingerverrenkungen vom „Planetary Duality“ Überwerk, die Cyber Vocals kamen – logisch – vom Band und mit Tracks wie „Prison Born“ oder „Legion of the Serpent“ kann man trotz aller Vertracktheit nichts, aber schon gar nichts falsch machen! (-reini-) Mein ganz persönliches Highlight des Tages folgt mit den Finnen GHOST BRIGADE, die mit ihrer genialen Mischung aus KATATONIA und Post Rock den Nerv der Zeit treffen (und so nebenbei bemerkt auch genau meinen Geschmack...). Die leidenschaftlichen Kompositionen zaubern eine Gänsehaut nach der anderen, auch bei gefühlten 40 Grad im Schatten und bei Songs wie 'Suffocate' oder 'Into The Black Light' gibt's die GHOST BRIGADE Vollbedienung für die leider recht überschaubare Fan-Community. (-caroline-) Auch die Brit Thrasher von EVILE werden in Kürze ein neues Album auf den Markt werfen und zwar exakt am 21. September 2009 über Earache Records. Dadurch kam Josefov in den Genuss zweier neuer Tracks der Briten – „Now Demolition“ und den Titeltrack „Infected Nations“, die schön stimmig in das Gesamtbild der schon bekannteren Tunes wie „We Who Are About to Die“, „Bathe in Blood, „Armoured Assault“ oder den Titeltrack des 2007er Debüts „Enter TheGrave“ passten. Klang dann in etwa wie wenn (old) METALLICA sich heftig mit SLAYER kopulieren würden. Nicht ganz so spaßig und bei Laune haltend wie GAMA BOMB aber im Großen und Ganzen OK der Gig! (-reini-) HATE ETERNAL waren wohl der Einfahrer des Festivals. OK über Technical Skills braucht man bei Eric Rutan & Co. nicht zu diskutieren, dennoch wollte das permanente Brutalo Statement von HATE ETERNAL überhaupt nicht zünden. Was auch daran gelegen haben mag, dass man als Trio von vornherein über einen immens beschränkten Bewegungsradius verfügte. Ohne Rücksicht nach vorne los brettern, viel zu lange Pausen zwischen den Songs, kaum Interaktion mit dem Publikum ist dann aber doch nicht der Weisheit letzter Schluss Mr. Rutan. Schade, aber irgendwie liefen diese 35 Minuten nicht nur an mir, sondern auch am Großteil der Anwesenden ziemlich ausdruckslos vorbei… (-reini-) "Ok, Guys, lets do this! - We never come in peace!" war Kampfansage und gleichzeitig erster Song von MISERY INDEX, die am späten Nachmittag bei praller Hitze die Bühne betraten. Und die Fans sollten nicht enttäuscht werden. Nach dem genialen Opener legte man mit "Theocrazy" und "Partisans of Grief" gleich noch zwei aktuelle Stücke vom neuen Album "Traitors" nach, das wieder einmal zeigt warum die Jungs inzwischen eine der angesagtesten Bands aus Amerika sind. Klassiker wie "The Great Depression" dürfen nicht fehlen, die Menge dankt es mit gebührendem Applaus und einer Menge fetter Moshpits. Guter Sound - gute Band, was will man mehr. (-Sethrion-) ANAAL NATHRAKH das ist irgendwie so wie wenn man völlig indisponiert gegen einen fahrenden Eisenbahnzug rennt – oder anders ausgedrückt: Diese zwölf Weltuntergänge, namentlich 1. In The Constellation Of The Black Widow 2. I Am The Wrath Of Gods And The Desolation Of The Earth 3. Bellum Omnium Contra Omnes 4. The Final Absolution 5. Submission Is For The Weak 6. More Of Fire Than Blood 7. Solifugae 8. Der Hölle Rache Kocht In Meinem Herzen 9. The Lucifer Effect 10. The Destroying Angel 11. Do Not Speak 12. Pandemonic Hyperblast brachten sogar einen routinierten Frontmann wie Dave Hunt (BENEDICTION) ob ihrer Brutalität, ihrer Kompromisslosigkeit und ihrer unbarmherzig gnadenlosen Härte ein ums andere Mal völlig aus der Puste, sodass die Ansagen des Sängers über weite Strecken von nach Luft lechzenden tiefen Atemzügen unterbrochen werden mussten. Eine Atombombendetonation in unmittelbarer Nähe kann nicht viel vernichtender sein als ANAAL NATHRAKH on Stage! (-reini-) Wir schreiben 20:30, die Hitze des Tages vergeht schön langsam und tauscht mit der Kälte der herein brechenden Nacht. Noch schnell was gegessen, frisches Bier besorgt und schon geht´s weiter mit einen für mich persönlichen Highlight des Tages: SUFFOCATION. Die New Yorker sind immer wieder gerne gesehene Gäste in Europa was hier in Tschechien besonders zu Tage tritt. Schon ertönt der fette Gitarrensound begleitet von einem tiefen Bass-Sound und treibendem Schlagzeug. Die Growls von Frontmann Frank Mullen immer wieder ein Genuss für die Ohren. Songs wie "Blind Torture Kill" "Catatonia, oder "Breeding the Spawn" treffen den Nerv des Publikums, das nicht genug vom Quintett aus New York bekommen kann. Die Spielfreude springt wie ein Funken auf das Publikum um. Nicht umsonst gelten die Jungs als eine der besten Live Combos im Death Metal Bereich. Am Ende versichert uns Mr. Mullen noch das ziemlich sicher die Welt untergehen wird und wir nicht zu Hause sitzen sollen - so bekommen wir zum Schluss noch den Song "Prelude to Repulsion" um die Ohren geknallt. Geniale Show, geniale Stimmung, definitiv eine der besseren Shows vom Brutal Assault. Immerhin ist SUFFOCATION eine der wenigen Bands die per Zugabenrufe wieder zurück auf die Bühne kamen. Hier noch zwei Songs und nach über einer Stunde ist der Spuck schon wieder vorbei. (-Sethrion-) Schnell mal den Fotograben leer räumen lassen, beim Eröffnungstrack “The Sun No Longer Rises” ein paar Pyros in die Luft gejagt, die gewohnt kultige Erstansage (Allright Ladies and Motherfuckers!) it’s IMMORTAL Time. Und die drei Kult-Blackies, die weit mehr Rock’n’Roll in den Eiern haben als so manche Möchtegern Rocker, zementierten ihren Headlinerstatus in bekannt norwegischer, stoischer Ruhe direkt in die Armee Festung in Josefov! Ein herrlich heraus gebelltes „Sons of Nothern Darkness“ wurde gleich den Brüdern im Geiste von MARDUK gewidmet, „Tyrants“ mutierte zum Mammutsong und nicht mal der Umstand, dass bei „Beyond The North Waves“ Abbaths Amp für ca. 2 Minuten den Geist aufgab konnte die zur Schau getragene Routine des Trios aus der Bahn werfen. Die Bühnenshow war oppulent, die Feuersäulen üppig, Abbath’s Feuerspucken natürlich aus dem Horn (was’n sonst?), some more old shit wie „Unsilent Storms in the North Abyss” wurde gnadenlos abgefeiert und nach exakt 55 Minuten war erstmal Schicht im Schacht. There is a Lightning on Fire Motherfuckers läutete „Beyond the North Waves” ein bevor uns „Battles in the North” und “Blashyrkh” der Mighty Ravendark den endgültigen Gnadenstoss versetzte. Mein persönliches Fazit: IMMORTAL für endgeil empfunden! Thx! (-reini-) IMMORTAL Setlist, BRUTAL ASSAULT FESTIVAL 2009: The Sun No Longer Rises Solarfall Sons of Northern Darkness Tyrants One by One Damned in Black Withstand the Fall of Time Unholy Forces of Evil Unsilent Storms in the North Abyss Beyond the North Waves Battles in the North Blashyrkh (Mighty Ravendark) WALLS OF JERICHO sollten jene Band werden, die die Stormbringer Crew als erfrischend, erfreulichen Schlusspunkt des diesjährigen BRUTAL ASSAULT FESTIVALS ansah. Hing natürlich auch damit zusammen, dass die ersten beiden MARDUK Songs irgendwie zum Davonlaufen waren und daher SKEPTICISM und ETERNAL DEFORMITY als Leidtragende dastanden. Zurück aber zu Madame Candace Kucsulain und ihren Mitstreitern. Nachdem die kleine Frontderwischin ja auf Grund eines Todesfalles in ihrem engsten Freundeskreis einige Shows in Europa aussetzen musste, war sie beim BA – Thx God! – wieder am Start. Im Interview sah ihr man die noch nicht ganz überwundene Trauer zwar an, on Stage ließ sie aber zu keiner Sekunde Zweifel aufkommen wer für die von WoJ dargebotenen 50 Minuten das Sagen hat. Das Publikum wurde dirigiert, der zaghafte Versuch der Meute eine Wall of Death anzusteuern mit den Worten „If you gonna do it than do it right or let it be“ kommentiert und schon hatte die zierliche Rothaarige wieder das Heft in der Hand und die WoD war immens, geradezu kolossal. Von den Songs her gab es eine gesunde Mischung, „The Prey“ als Opener (nach dem Intro!), älteres wie „All Hail The Dead“, oder der Titeltrack des aktuellen Albums „The American Dream“ ließen wuchtige Circle Pits kreisen (übrigens die massivsten des BA 09!) und nach elendslanger Wartezeit kamen Candace und ihre Mannen noch für die Zugabe „Revival Never Goes Out of Style“ zurück auf die Bretter. Ein angenehmer Abschluss von einer Band, die trotz aller HC Attitüde mittlerweile knietief im Thrash Metal umherwildert! (-reini-) Das BRUTAL ASSAULT FESTIVAL entpuppte sich bei seiner nun schon 14. Auflage erneut als Leckerbissen für Freunde der gepflegten, teilweise knüppelharten Sounds. Die Location in Josefov ist sowieso genial, die Preise für „uns“ Westeuropäer ein Traum (außer beim Merch, welches sich an westliche Standards anpasste!!) und auch die ein oder andere sinnvolle Neuerung des Veranstalterteams erwies sich als Investition in die richtige Richtung. Allein das JEDER (!!!) Besucher ein Lanyard + kompletter Running Order um den Hals gehängt bekam ist in dieser Form wohl einzigartig… BRUTAL ASSAULT 2010?? Gerne wieder! The Stormbringer Team: Reini, Caroline, Sethrion, sowie unsere Adjudanten Pete & Maggy


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