Aus dem Re-Release-Regal: SCANNER

Veröffentlicht am 17.01.2016

Terminal Earth (1989) - Re-Release: 22.01.2016

 

1. The Law
2. Not Alone
3. Wonder
4. Buy Or Die
5. Telemania
6. Touch The Light
7. Terminal Earth
8. From The Dust Of Ages
9. The Challenge
10. L.A.D.Y.

 

Zeitgleich mit dem Release des Debütalbums erblickt auch der 1991 veröffentlichte Zweitling "Terminal Earth" noch einmal das Licht der Welt. Durch den Wechsel an den Vocals kam auch das Sci-Fi-Konzept ein wenig ins Wanken, da Neu-Sänger S.L. Coe (ex-ANGEL DUST) seine eigenen Ideen in den Lyrics mit einbrachte. So entfernten sich SCANNER ein Stück weit von dem ursprünglichen Konzept des Debüts, griffen das Thema aber nebst einigen Songs auch im humorigen Coverartwork der Scheibe wieder auf.

Entsprechend kracht mit dem Opener "The Law" gleich wieder eine volle Breitseite Power/Speed-Metal auf den Hörer ein, und der Titel mit starker Gitarrenarbeit und Ohrwurmrefrain setzt sich gleich einmal in den Gehörgängen fest. Hymnisch und abwechslungsreich geht es mit "Not Alone" weiter, das aus der Feder des Neu-Sängers stammt. "Wonder" pendelt zwischen stampfendem Groove und galoppierenden Passagen mit Drum-Triolen, während "Telemania" mit starker Gesangsleistung sofort ins Ohr geht. Als äußerst stark präsentiert sich "Buy Or Die", ein pfeilschneller Song, der augenzwinkernd Konsumwahn in Verbindung mit Metalfans bringt und der vor allem durch seinen innovativen Ausklang punkten kann - der Titel wird nämlich durch Verlangsamung des Tempos abgewürgt, was einen äußerst witzigen Effekt ergibt.

Gewohnt schnelle Kost gibt es bei "Touch The Light", das mit prägnanten Riffing sehr schön nach vorne geht und auch "The Challenge" kann sich mit Ohrwurmqualitäten hervortun. Gleiches kann man dem Titeltrack "Terminal Earth" attestieren, der mit coolem Riffing eine ordentliche Speed-Granate zündet. Hervorstechend auf dem Album ist aber vor allem "From The Dust Of Ages", der mit satten neuneinhalb Minuten (!!!) geballter Epik den Hörer ordentlich fordert. Sehr abwechslungsreich und enorm ausladend, wird hier noch einmal so ziemlich alles aufgefahren was SCANNER hergibt. Nach der Marschtrommel-Bridge etwa zur Mitte des Songs werden überraschend ruhige Töne angeschlagen, ehe der Song hinten raus noch einmal ordentlich Fahrt aufnimmt und die Gitarreros vorm Finale so richtig von der Kette gelassen werden. Im Vergleich zu so einem Brocken klingt das Album mit dem groovien Mid-Tempo-Stampfer "L.A.D.Y." dann eher unspektakulär aus.

SCANNERs Zweitling "Terminal Earth" braucht sich zu keiner Zeit vor dem Debüt "Hypertrace" verstecken und führt das begonnene Werk nahtlos fort. Zwar entfernt man sich ein wenig vom Sci-Fi-Grundkonzept, doch musikalisch setzt man auf die bewährten teutonischen Trademarks in hoher Qualität. Auch der hier wirklich lang ausgefallene Longtrack fügt sich sehr gut ein und gibt "Terminal Earth" eine leicht anspruchsvollere Note. Nicht nur Genrefreunden kann hier eine glasklare Empfehlung ausgesprochen werden - wer die aktuelle Scheibe "The Judgement" bereits angetestet und für gut befunden hat, aber der Frühwerke von SCANNER noch nicht kundig ist, der sollte sich "Terminal Earth" schleunigst zu Gemüte führen. Für Vinyl-Freunde steht das gute Stück, genau wie der Re-Release des Debüts, auch als Gatefold-LP limitiert auf 500 Stück im Verkaufsregal!

4/5

 

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