Deathbound - We Deserve much Worse

Auch schon den dritten „Longplayer“ schmeissen die Finnen von DEATHBOUND dieser Tage auf den (hoffnungslos überfüllten) Markt - dass sich hier ein paar bekannte Gesichter (u.a. von Rotten Sound bzw. The Duskfall) die Zeit vertreiben dürfte für Insider wohl hinlänglich bekannt sein …

Wer die zwei Vorgänger kennt, weiss was ihn erwartet – Death/Grind der flotteren Sorte, ab und an tritt man kurz auf die Bremse um fiese SlowMo-Parts inkl. herrlich schredderndem Bass aus den Speakern zu blasen; die harschen Vocals passen hierzu wie die Faust aufs Auge – auch wenn man sagen muss das hierbei kaum für Abwechslung gesorgt wird; die Stimmlage bleibt zu 99% immer beim gleichen Gekeife stehen; auch Gitarrensolos sucht man hier vergebens … wie bei den meisten anderen Grindbands eben auch …
Soundtechnisch ist zumindest alles im grünen Bereich, die seehr tief gestimmten Gitarren & der bereits erwähnte Bass from Hell blasen dir die klinisch steril klingenden Furzproduktionen der Neuzeit jedenfalls in Windeseile aus den verseuchten Ohren; auch der PC wimmert im Einklang mit den Minibrüllwürfeln (auch Boxen genannt) jedesmal um Gnade wenn ich diese Lärmwand über den Mediaplayer scheuche !

Deathbound wildern also wieder mal im Acker den Rotten Sound, Nasum, Skitsystem oder alte Napalm Death schon mehrmals (erfolgreich) umgepflügt haben; zum Ziehen einer eigenen Furche im abgesteckten Feld reichts auch diesmal nicht ganz aus – zwar geht man einerseits herrlich räudig & kompromisslos zu Werke, andererseits schafft man es auch diesmal nicht eigene Akzente zu setzen bzw. einen Song so zu gestalten dass er mal länger als fünf Minuten im Gehörgang haften bleibt !

Die angesprochene Zielgruppe kann aber durchaus ein Ohr riskieren (Track 3, 9 und 18 würde ich hier mal als Anspieltipp hernehmen); die relativ kurze Spielzeit stört hier eigentlich auch kaum bzw. ist für diese Musikrichtung durchaus ausreichend !