Cannabis Corpse - Tube Of The Resinated

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VÖ: 01.05.2008
Bandinfo: CANNABIS CORPSE
Genre: Death Metal
Label: Forcefield Records
Hören & Kaufen: Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Neben all den Absonderlichkeiten und seltsamen Kulturexporten aus Amiland, die uns täglich erreichen, gehört Kiffer-Death-Metal wohl noch zu den harmloseren, aber durchaus unterhaltsamen Phänomenen. Neben BONGZILLA gehören jetzt auch die vier Mannen von CANNABIS CORPSE zum Pflichtkatalog des Marihuana-Metal, wie ihre kürzlich erschienene Scheibe „Tube Of The Resinated“ eindrucksvoll beweist.

Bei den allesamt von CANNIBAL CORPSE inspirierten Songtiteln auf „Tube Of The Resinated“ handelt es sich jedoch keineswegs um, wie man vielleicht vermuten könnte, stumpfe Covers der angedeuteten Originale, die mit pseudolustigen Kiffertexten versehen wurden. Das gesamte Material der Scheibe ist, entgegen jeglicher Vorurteile, eigenständiger, brutaler und grooviger Death Metal, der problemlos mit allem mithalten kann, was auf dem amerikanischen Death-Sektor gerade aktuell ist. Ist aber eigentlich auch kein Wunder – schließlich sind die Verantwortlichen alle bereits von anderen mehr oder minder bekannten Acts wie MUNICIPAL WASTE, BATTLEMASTER und PARASYTIC gestählt, und die Erfahrung hört man. Das Songwriting des Quartetts bewegt sich auf höchstem Niveau – die Gitarren fetzen, das Schlagzeug holzt, was das Zeug hält, der Bass wummert und Sänger Weedgrinder beweist ein agiles und vielseitiges Organ. Auch die Produktion ist exzellent gelungen, und gerade das ist für eine derartige Underground-Scheibe ja (leider) alles andere als selbstverständlich. Selbst die omnipräsenten Kiffer-Anspielungen sind weit entfernt von primitivem Stoner-Rohrkrepierer-Humor a la Cheech und Chong, sondern so konsequent selbstironisch, dass sie weder aufgesetzt noch allzu nervig wirken.

Die hohe musikalische Eigenständigkeit und augenzwinkernde Qualität von „Tube Of The Resinated“ machen die Platte daher auch für diejenigen Death-Metaller interessant, die Kifferhumor normalerweise nichts abgewinnen können (und da gibt es ja vermutlich doch einige) – zumal sich die Assoziationen hier lediglich auf Songtitel und Lyrics beschränken. Reinhören dringend empfohlen!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (02.06.2008)

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