Tristania - Darkest White

Das letzte Album hat TRISTANIA‘s Fangemeinde ja bekanntlich endgültig gespalten. Jetzt gibt es ein neues Werk der Band. Die zweite Veröffentlichung mit der neuen Sängerin, Mariangela "Mary“ Demurtas. Und ich bleibe bei meiner Meinung: Diese Frau war und ist eine absolute Bereicherung für TRISTANIA!

Für „Darkest White“ haben sich die Norweger doch etwas Zeit gelassen. Aber hat sich das gelohnt? Ich fand ja bereits „Rubicon“ sehr gelungen. Zugegeben, es hatte mit Meisterwerken wie „Beyond The Veil“ genau nichts mehr gemeinsam und hat im Allgemeinen sehr poppig geklungen, konnte mich aber durch seine Frische trotzdem überzeugen.

Die neue Scheibe ist verhältnismäßig düster geworden. Musikalisch bewegt man sich natürlich weiterhin in modernerem Terrain, allerdings ohne die eigenen Wurzeln zu verraten. TRISTANIA haben es nämlich geschafft, den aktuellen Stil mit älteren Einschlägen zu vermischen. Darkest White“ klingt stellenweise wieder sehr nach altem Material und trotzdem neu.

Die Songs sind wesentlich härter als die auf „Rubicon“ und bestechen mit einem Wechselspiel an verschiedenen Stimmungen. Da sind zum einen die brachialen Laute und der tiefe, klare Gesang von Kjetil Nordhus, zum anderen die einzigartige und kräftige Stimme von Mary. Die Gesangsmelodien sind teilweise schon beängstigend schön und das eine oder andere Gitarrenriff habe ich in dieser Art auch noch nicht gehört. Die Nummern sind abwechslungsreich, kompositorisch etwas besonderes und überzeugen mit Eigenständigkeit und viel Gefühl. Härtere Kracher, wie der Titeltrack „Darkest White“ sind genauso vertreten wie melodiöse Granaten ala „Requiem“ oder „Lavender“.

Ich bleibe nach wie vor dabei: TRISTANIA sind geil!

Die „alten“ TRISTANIA wird es vermutlich nie wieder geben und die Band hat sich einfach für einen neuen Weg entschieden. Viele Fans der ersten Stunde (da zähle ich mich im übrigen auch dazu), sind damit nicht einverstanden und fangen mit den Norwegern einfach nichts mehr an. Das ist auch absolut in Ordnung. Ich bin aber davon überzeugt, dass vielen Menschen „Darkest White“ sehr gut gefallen wird und auch ein ehemaliger TRISTANIA-Fan könnte Gefallen an der Platte finden. Bei mir ist das zu 100 % eingetreten.

Gebt „Darkest White“ eine Chance - Ihr werdet es nicht bereuen!