Pasty Clan - No Retreat, No Surrender

Die Jungs vom PASTY CLAN sind Liebhaber der schnörkellosen Schule und wohl auch Boxfanatiker, anders kann ich mir Albumtitel, -Cover und die Songnamen beim besten Willen nicht erklären. Ähnlich angriffslustig wie beim Boxkampf geht es auch auf der kurzweiligen (nicht mal 12 Minuten sind äußerst dürftig!) Fünf Track EP der St. Valentiner zu. Experimente überlässt der PASTY CLAN lieber anderen, ein gezielter, aber geradeaus geschlagener Uppercut ist tausendmal wirkungsvoller, als ewiges herumtänzeln, Ausweichmanöver zu planen und/oder sich in der Ringecke zu verkriechen.

Wobei einen Vorteil hat er ja dieser PASTY CLAN: die rohe, die unbändige Kraft, die lassen manche Mitbewerber im Ring doch schmerzlich vermissen, die Vier jedoch sind allesamt amtliche Bröckerl, haben an den richtigen Stellen die Muckis antrainiert und setzen diese (körperlichen) Waffen auch punktiert und zielorientiert ein. Melo Hardcore würde ich das nennen, nix Emo Dreck und so, sondern auf den Punkt kommender, von Aggression und Melodie getragener Hardcore, der auch die Füße nicht außen vor lässt, wie das allerdings mit dem Tanzen und dem gleichzeitigen Bierkonsum funktionieren soll, darüber schweigen sich die vier NÖer beharrlich aus. Sei’s drum, „No Retreat, No Surrender” ist ein netter Farbklecks auf Österreichs Hardcore Landschaft, der trotz maximaler und selbst gewollter Reduktion so seine Reize heraufbeschwört.