Orange Goblin - A Eulogy For The Damned

Artikel-Bild
VÖ: 13.02.2012
Bandinfo: Orange Goblin
Genre: Doom Metal
Label: Candlelight Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Gegründet 1995 als OUR HAUNTED KINGDOM haben sich die Engländer im Doom und Stoner Bereich einen bedeutenden Namen gemacht. Dieser lautet seit 1996 ORANGE GOBLIN und steht für überirdischen Sound a la „Frequencies From Planet Ten“ oder tonnenschwere Riffs, wie sie auf „Coup De Grace“ zu finden sind. Mit „A Eulogy For The Damned“ veröffentlicht das Quartett ein charaktervolles siebtes Album, welches diesmal über Candlelight Records herausgegeben wird.

Mit gewohnter Schubkraft eröffnet „Red Tide Rising“ das Album. Bereits jetzt lässt sich eine gewisse Stiltreue der Band feststellen, die bei „Stand for Something“ einmal mehr bestätigt wird. Die gemächliche Nummer leidet zwar etwas unter den trägen Vocals, trotzdem ist der charakteristische Stimmeinsatz eindeutig vorhanden. Spätestens beim nächsten Song kommt man in den vollen Genuss der kratzigen und vor allem kräftigen Frontstimme. Das interessante Intro zu „The Filthy and the Few“, welches ähnlich dem Song dem psychoaktiven Cannabis huldigt, besteht aus einem Audio-Sample des eher unbekannten 1969er Motorradfilms „Satan‘s Sadists“ . Der Titel, der an die Hell’s Angels angelehnt ist, scheint passend und auch musikalisch bietet die prägnante Nummer intensive Riffs sowie mitreißende Tonfolgen.

Siebzehn Jahre nach ihrer Gründung wirken ORANGE GOBLIN weniger abgehoben und eher bodenständig. Von einer bluesigen Reise durch die Zeit, hinweg über den Gnadenstoß und durchs Feuer von der Pest geheilt sind die Engländer nun an einem erdigen, unkomplizierten, und geradezu althergebrachten Sound angekommen. Dementsprechend rockig und geradeheraus kommen die nächsten Nummern auf den Hörer zu. „Death Of Aquarius“ weist dabei aggressive Stimmung auf und mit „The Bishops Wolf“ bewegt man sich einmal mehr in Richtung Rock und etwas weg vom Doom Bereich.

Den Titeltrack hebt man sich für die letzte Nummer auf und entscheidet sich für ein fast liebliches Intro. Was anfangs nach Kummer und Betrübnis klingt, entwickelt sich weiter in eine starke Nummer mit beinahe epischen Zwischenpassagen. Trotz Titeltrack Status und dichten Solos bleibt die subjektive Nummer eins des Albums „The Filthy And The Few“, dicht gefolgt von „Save Me From Myself“.

Im Allgemeinen ein gelungenes siebtes Album auf welchem der Sound weder still steht, noch durch die Finger rinnt. Wie die Wände einer Sanduhr halten die charakteristischen Riffs der Band den Stoner- Sound am fließen, wobei dieser gerne mit rockigeren, erdigeren Klängen vermengt wird. Schlussendlich findet man nicht nur den Staub der Vergangenheit sondern auch Neuerungen der Gegenwart am Boden des Stundenglases. Ein siebtes Album mag ein glorreicher Grund sein um sich zurückzuziehen; ORANGE GOBLIN verlieren daran hoffentlich noch keinen Gedanken.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Eva Thalhammer (10.02.2012)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE